Schulgartenimpuls 2024: Planung und Nutzung von Schulgärten
Im Rahmen des Schulgartenimpulses 2024 widmen wir uns der Planung und Nutzung eines Schulgartens und teilen Erfahrungen aus der Praxis und Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung, welche zu einem Gelingen beitragen.
Ein Schulgarten kann ein attraktiver Lernort sein, sofern er den Bedürfnissen der Kinder und Lehrpersonen entspricht. Doch was gibt es bei der Planung und Nutzung eines Schulgartens zu beachten, damit er ein voller Erfolg wird – für mich als Lehrperson, meine Klasse und unser Schulhausteam? Erfahrungen aus der Praxis wie auch Erkenntnisse aus dem Bereich Forschung und Entwicklung werden über Referate und verschiedene, zur Wahl stehende Workshops geteilt und diskutiert. Der Schulgartenimpuls ist ein jährlich stattfindender nationaler Anlass, welcher im Jahr 2024 von der PH FHNW in Kooperation mit dem neu gegründeten Verein «Bildungs- und Schulgärten Schweiz» durchgeführt wird. Neben dem fachlichen Impuls zum Schulgarten laden im September einige Schulen zu einem lokalen Schulgartenbesuch ein – dies im Rahmen der Aktion «Offener Schulgarten».
Programm
14.00 Uhr Begrüssung und Einstieg
14.20 Uhr Inputreferat: Schulareal partizipativ gestalten – mit allen Klassen und mit Unterstützung der Gemeinde Referentin: Andrea Denise Lüscher, Dozentin an der Professur für Didaktik des Sachunterrichts, PH FHNW
14.55 Uhr Workshop Runde 1
15.15 Uhr Pause
15.20 Uhr Workshop Runde 2
15.40 Uhr Pause
15.45 Uhr Workshop Runde 3
16.05 Uhr Blitzlichter aus den Workshops
16.20 Uhr Marktplatz Runde 1
16.35 Uhr Marktplatz Runde 2
16.50 Uhr Verabschiedung und Fragen zum Schluss
Zielgruppen
Lehrpersonen Zyklus 1
Lehrpersonen Zyklus 2
Lehrpersonen Zyklus 3
Inputreferat
Eine langfristige Etablierung eines Schulgartens sowie naturnahen Areals benötigt das Zutreffen von verschiedenen Gelingensbedingungen. In den letzten drei Jahren sind wir im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungs-Projekts «Schulhausareal Agenda 2030» der Frage nachgegangen, wie Schulen Ressourcen aus der Bevölkerung und die Beteiligung des ganzen Schulhausteams mit allen Klassen gewinnen können.
Wir teilen Erfahrungen und Erkenntnisse aus acht Schulen, welche über einen partizipativen Prozess das Schulhausareal mit einem Schulgarten gestaltet haben. Dabei wurden Schüler*innen, Lehrpersonen, Hausdienst etc. und Personen aus der Gemeinde miteinbezogen, mit dem Ziel das Schulhausareal zu einem Lern-, Lebens- und Begegnungsort für eine Nachhaltige Entwicklung zu gestaltet. In Verbindung damit wurde jeweils vom Lehrer*innenteam ein Bildungs- und Umsetzungskonzept für alle Klassenstufen ausgearbeitet.
Workshops
Simone Nägeli, Co-Geschäftsleiterin AckerSchweiz
In diesem dreiteiligen Workshop erwartet Sie eine kurze Übersicht, wie sich die Aktivitäten im Garten saisonabhängig mit verschiedenen Themen aus dem Bereich NMG verbinden lassen. Sie nehmen einen bunten Strauss an Unterrichtsideen und unsere Best Practices im Schulgarten mit, die wir aus der Praxis von über 50 Schulen mit Schulgärten zusammengetragen haben.
Martina Fischbacher, Fachbearbeiterin Bildung, Grün Stadt Zürich
Nachhaltig und selbstgemacht: Wie lassen sich Naturfarben aus Pflanzen gewinnen? Sind Pflanzen nur grün? Wir experimentieren mit einfachen chemischen und mechanischen Verfahren und lüften die Farbgeheimnisse von verschiedenen Pflanzen aus dem Garten und dem Wegrand. Aus selbst gefundenen Rohstoffen eine Farbe herzustellen ist eine wunderbare Arbeit. Die gewonnen Farben können später zum Gestalten in der Schule verwendet werden.
Von der Gemüsetruhe auf den Teller: Es macht Freude, Farbe und frische Produkte aus eigener Ernte auf die Teller von Gästen und Kindern zu zaubern. In diesem Workshop bekommen Sie vielseitige Einblicke und lebendige Umsetzungsideen, wie Sie mit Hochbeeten coole, kleine Lernprojekte in den Bereichen Produktion und Konsumation, Boden, Social Media und Food planen, durchführen und sichtbar machen. Hier gibt’s AHA-Momente aus einem 8-jährigen Projekt-Erfahrungsschatz von über 60 Standorten, an denen das OGG-Gemüsetruheprojekt wirkt.
Ursula Lemmenmeier, Schulgarten-Fachfrau, PH FHNW
Wir räumen gemeinsam die «Steine» aus dem Weg! In diesem Workshop teilen wir mit Ihnen unsere Erfahrungen zum Aufbau oder der Neuausrichtung eines Schulgartens als Lernort für die ganze Schule. Sie erfahren, wer unbedingt ins Boot geholt werden sollte und wie das gelingen kann, aber auch welche Art von Garten sich eignet. Sie lernen mögliche Erfolgsfaktoren für eine langfristige Nutzung kennen, welches Material man braucht und wie finanzielle und personelle Ressourcen gefunden werden können.
Unterrichtssequenzen draussen oder im Schulgarten abzuhalten ist anspruchsvoll. Wie kann eine ganze Klasse ohne Assistenz draussen rhythmisiert, organisiert und bildungsrelevant beschäftigt werden? Wie machen es gartenerprobte Lehrpersonen? Was für bewährte Ansätze und Methoden gibt es? Ein Erfahrungs- und Gedankenaustausch zur gegenseitigen Inspiration.
Titel in Deutsch: Garten(bau) in der Schule: eine Gelegenheit für Interdisziplinarität und transversale Kompetenzen
Alaric Kohler, HEP Haute École Pédagogique BEJUNE
À la suite d’une recherche dans la partie francophone du Canton de Berne, et dans les cantons du Jura et de Neuchâtel, nous proposerons des manières multiples de travailler avec les élèves à un jardin scolaire ou à des aménagements extérieurs. Des pistes seront proposées et discutées, au niveau des objectifs d’apprentissage, de la pédagogie et de la praticabilité de ces activités.
Nach einer Untersuchung über Schulgärten im französischen Teil der Kantone Bern, Neuenburg und Jura, stellen wir vielseitige Möglichkeiten vor, wie mit Schüler/innen im Garten oder der Schulumgebung gearbeitet werden kann. Impuls an die Lernziele, Pädagogik und Umsetzungsmöglichkeit werden vorgestellt und diskutiert.
Der Workshop findet in französischer Sprache statt.
Franco Supino, Dozent an der Professur Deutschdidaktik und Mehrsprachigkeit im Kindesalter, PH FHNW
Der Workshop zeigt, wie die Fachbereiche Deutsch und NMG in einem Gartenprojekt unterrichtet und miteinander verknüpft worden sind (in Stans und Solothurn). NMG-Kompetenzen und Sprachförderung haben sich dabei gegenseitig ergänzt und sind explizit gefördert worden. Das vielperspektivische NMG-Thema «Garten» wurde mit dem bildstarken Erstlesebuch «Geheimnis im Klostergarten» verbunden. Der Autor des Kinderbuches Franco Supino zeigt anhand von Unterrichtsmaterialien das Konzept. Am Beispiel «Garten» wird deutlich, wie die beiden Fächer NMG und Deutsch in ausgewählten Unterrichtsumgebungen miteinander verknüpft werden können.
Marktstände
Im Bildungsprogramm GemüseAckerdemie bauen Schüler*innen ihr eigenes Gemüse an. Sie erleben unmittelbar, wie aus kleinen Samen und Pflänzchen knackiges Gemüse wird und entwickeln so mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel. Die betreuenden Lehrpersonen werden von Acker unterstützt – mit Fortbildungen, fachlicher Beratung, umfangreichen Bildungsmaterialien auf der Acker-Lernplattform und tatkräftiger Hilfe bei den Pflanzungen vor Ort. Bewerbt euch mit eurer Schule und ackert mit!
Naturnahe Spiel- und Pausenräume und Schulgärten bieten eine grosse Vielfalt an Möglichkeiten für Spiel, Bewegung, Sinnes- und Naturerfahrungen. All dies unterstützt eine gesunde kindliche Entwicklung. Wir unterstützen insbesondere Schulen, aber auch Gemeinden bei der Planung und Realisierung von naturnahen und kinderfreundlichen Spiel- und Pausenräumen und Schulgärten. Dabei beraten wir auch zu Fragen zum Unterhalt und der Einbettung der Schulumgebung in den Unterricht. Aargauer Gemeinden und Schulen werden finanziell vom Kanton Aargau unterstützt und erhalten eine kostenlose erste Beratungsstunde.
Teilen wir die global verfügbare Ackerfläche durch die Zahl der Erdenbürger:innen, ergibt das etwa 2000m² pro Kopf. Darauf muss vieles wachsen, was die Menschen ernährt und versorgt – also nicht nur Lebensmittel wie Weizen, Linsen und Tomaten, sondern auch Mais und Soja für Tierfutter, Baumwolle für Kleider und mehr. Auf dem Weltacker Bern werden auf 2000m² die 50 weltweit häufigsten Kulturen massstabgetreu angesät, angepflanzt und gepflegt. Der Acker ist ein begehbarer «Lehrblätz», der Zusammenhänge verständlich macht und Denkanstösse gibt rund um die eng verflochtenen Welten von Essen, Landwirtschaft und Umwelt.
Möchten Sie die Schulumgebung oder die Natur in den Unterricht einbeziehen? Wollen Sie die Kompetenzen Ihrer Schülerinnen und Schüler im Umgang mit komplexen Fragen fördern? Wir unterstützen Sie dabei: Zum Beispiel mit einer schulinternen Weiterbildung oder einem Schulprojekt zu den Themen Biodiversität und Schulumgebung, Schulgarten, Abfall oder Energie.
Der Verein ist eine nationale Vernetzungsplattform für Akteure rund um Schul- und Bildungsgärten. Unsere Vision: Kinder und Jugendliche haben Zugang zu Gärten als Lern- und Lebesorte. Um dies zu ermöglichen, fördern wir die Zusammenarbeit und Weiterentwicklung in Praxis, Didaktik, Forschung und Aus- und Weiterbildung. Der Verein bietet Lehrpersonen vielseitige Unterstützung rund um den Schulgarten.
Schulgartenimpuls 2024 – Programm als PDF
Die Informationen zu diesem Angebot stehen auch als PDF-Download zur Verfügung zum Ausdrucken oder zum Versand als E-Mail-Anhang.
Online-Veranstaltung (Link wird nach der Anmeldung mitgeteilt)
Veranstaltet durch
Pädagogische Hochschule
Kosten
CHF 144.– Die Kantone AG und SO finanzieren die Weiterbildung zu 100%. Finanzierung Kanton BL/BS: Lehrpersonen mit Anstellung an der Volksschule: Die Kosten werden von den Kantonen getragen (A).