Wir alle wissen sofort, was ein herausragendes Plakat ist, wenn wir eines sehen: sein visueller Reiz, die inhaltliche Stringenz, eine überraschende Pointe, seine Aktualität und Individualität überzeugen uns unmittelbar. Wie können wir selbst solch ein umwerfendes Plakat gestalten? Das Plakat ist eine grosse zweidimensionale Fläche mit einer faszinierenden Illusion von Farbe und Form, Bewegung, Raum und Perspektive. Sein Design muss vielen verschiedenen Faktoren entsprechen, etwa einem Schlüsselkonzept und einer bestehenden Corporate Identity; es muss wiedererkennbar, verständlich, originell sein und einen eigenständigen künstlerischen Ausdruck vermitteln. Wir begeben uns gleich zu Beginn des Workshops in einen inspirierten, kreativen Flow und entwickeln mittels spielerischer, experimenteller Entwurfstechniken und scharfem, reflexivem Blick ein solches Werk und entdecken dabei, dass den Möglichkeiten guter Gestaltung keine Grenzen gesetzt sind! In Input-Sessions (Besuch eines herausragenden Design-Studios, Besuch der Basler Plakatsammlung und Einblicken in meine eigene Sammlung exklusiver Siebdruck-Plakate) stellen wir die ikonische Schweizer Plakat-Kultur in einen aktuellen, zeitgenössischen Kontext und ergründen, was exzellentes Poster-Design 2023 bedeutet. Für all dies stehen uns Zeit, Motivation und ein perfektes Setting zur Verfügung – also packen wir’s an!
Leander Eisenmann begann seine Karriere als Grafikdesigner gewissermassen im Vorschulalter, als er beim Einschulungstest statt eines hübschen Baums mit Äpfeln einen kahlen Affen-Kletterbaum malte, der ihn beim letzten Zoobesuch fasziniert hatte: reduce to the max… Er durfte deshalb noch nicht gleich zur Schule gehen, seine Leidenschaft für Gestaltung und Design aber blieb bestehen.
Nach Aufenthalten in München (Designer bei Siemens Design Center und Büro Rolf Müller), Amsterdam und Berlin (Gast-Künstler an der “Kunstfabrik am Flutgraben”) arbeitet er seit 1997 in seinem Zürcher Studio in den Medien Plakat- und Buchgestaltung, Zeichnung, Malerei sowie gezielten künstlerischen Interventionen und unterrichtet seit 2002 als Dozent für Visual Communication am Institute Digital Communication Environments an der HGK Basel.
Er veranstaltet Workshops und hält Vorträge im In- und Ausland, seine Arbeiten wurden im Rahmen von Buch- und Plakatausstellungen unter anderem in Berlin, Essen, La Chaux-de-Fonds, Lausanne, Luzern, Seoul, Taipei und Zürich gezeigt.
2021 zählte die Plakatserie „Stop Asad“ zu den „100 beste Plakate Deutschland, Österreich, Schweiz 2020“. 2022 stellte er im Rahmen des Förderpreises Bildende Kunst des Kantons Zürich im Museum Haus Konstruktiv in Zürich aus.
Das Institute Digital Communication Environments (IDCE) bietet Workshops an für Studierende, Dozent:innen und Grafik-Designer:innen.
Die Workshops bieten Einblicke in aktuelle Themen der digitalen und analogen visuellen Kommunikation in einem Studienprogramm, das die reiche Tradition der Basler Schule für Gestaltung widerspiegelt. Praktische Übungen mit einem hohen Grad an Professionalität bilden den Kern der Schwerpunkte dieser Workshops. Input-Sessions vermitteln sowohl Reflexions- als auch Kontextwissen, so dass die Arbeiten der Teilnehmenden in einem zeitgemässen, zukunftsorientierten und für die berufliche Praxis relevanten Kontext beurteilt werden können. Das trinationale Rheintal bietet dabei ein einzigartiges kulturelles Umfeld mit guter Anbindung an Frankreich und Deutschland und an Orte wie das Vitra Design Museum (G), den Isenheimer Altar (F) oder Ronchamps (F). In Basel sind auch die weltbekannte Fondation Beyeler, das Museum Tinguely, das Kunstmuseum, das Schaulager und das Museum für Gegenwartskunst angesiedelt. Neben den Museen bietet Basel zudem eine reichhaltige Mischung an kulturellen Veranstaltungen.
Institute Digital Communication Environments (IDCE)
Durch die digitalen Medien und die damit einhergehende Demokratisierung der Kommunikationskanäle hat der kritische Umgang mit deren visuellen und interaktionsbasierten Gestaltung entscheidend an Bedeutung gewonnen, weil sich damit die gesellschaftliche Relevanz von Information und Kommunikation grundlegend verändert hat.