MADFORWATER
Klimawandel und Bevölkerungswachstum werden die Wasserkrise in den afrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten (Mediterranean African Countries, MAC), in denen die Landwirtschaft für 80 bis 85% des Frischwasserverbrauchs verantwortlich ist, voraussichtlich weiter verschärfen. MADFORWATER zielt darauf ab, einen Satz integrierter technischer und Management-Lösungen zu entwickeln, die die Abwasserbehandlung, die Wiederverwendung zu Bewässerungszwecken und die Wassereffizienz der Landwirtschaft in drei MAC (Tunesien, Marokko und Ägypten) verbessern sollen.
MADFORWATER wird in den ausgewähltem MAC drei wesentliche hydrologische Becken für die Erzeugung von für die Bewässerung geeignetem Wasser aus Abwasserkanälen, städtischen, landwirtschaftlichen und industriellen Abwässern, sowie Technologien für höhere Wassereffizienz und die Wiederverwendung in der Landwirtschaft entwickeln und anpassen, nachdem diese zunächst im Labormassstab validiert wurden. Ausgewählte Technologien werden in unseren Pilotanlagen für die integrierte Abwasserbehandlung/-wiederverwendung vor Ort weiter angepasst und validiert.
Unter Berücksichtigung von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und verschiedenen Szenarien für das Wirtschaftswachstum werden integrierte Strategien für die Abwasserbehandlung und -wiederverwendung mit Zielsetzung auf den ausgewählten Becken entwickelt und es werden Richtlinien für die Entwicklung integrierter Strategien für das Wassermanagement in anderen Becken in den drei genannten MAC erarbeitet.
Die gesellschaftliche und technische Eignung der entwickelten Technologien und nichttechnischen Instrumente wird abhängig vom lokalen Kontext und in Zusammenarbeit mit den MAC-Stakeholdern und -Partnern bewertet. Darüber hinaus werden Richtlinien für wirtschaftliche Instrumente und Vorgehensweisen für eine wirksame Einführung der vorgeschlagenen Lösungen für das Wassermanagement in den betreffenden MAC entwickelt.
Das Projekt wird hinsichtlich der verstärkten Abwasserbehandlung, der Wiederverwendung von Abwässern, der Nahrungsmittelproduktion und der Einkommenssituation in den Bereichen Landwirtschaft und Wasserbehandlung zu relevanten langfristigen Auswirkungen in Ägypten, Marokko und Tunesien führen.Hinzu kommen eine geringere Ausbeutung der Grundwasserreserven, geringere Wasserverschmutzung und geringere Kontamination der Nahrungsmittel.
Das MADFORWATER-Konsortium besteht aus 18 Partnern, davon fünf aus den drei MAC und einer aus China.
Kontakt
Arbeitsgruppenleiter und Dozent, Umweltbiotechnologie