ABIScreen: Biotests zur Charakterisierung von Industrieabwässern
Biotests als wichtige Ergänzung zur Erfassung der Toxizität von Abwasser aus Industrie und Gewerbe
Mikroverunreinigungen können aus unterschiedlichen Quellen in die Umwelt gelangen. Neben Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft oder den Privathaushalten, spielen Einleitungen aus Industrie und Gewerbe in die Gewässer eine bedeutende Rolle. Bisher ist in der Schweiz noch wenig über den Anteil und die Zusammensetzung sowie die Auswirkungen von Industrie- und Gewerbeabwässern bekannt.
In der Kombination mit chemischen Analysen bieten Biotests eine wichtige Ergänzung zur Erfassung der Toxizität von Abwasser aus Industrie und Gewerbe. Biotests können sowohl die Toxizität von Stoffmischungen, als auch die Effekte von chemisch nicht spezifisch untersuchten Mikroverunreinigungen anzeigen und ökologisch relevante Auswirkungen von toxischen Abwässern auf verschiedenen Organismen (z.B. Algen-, Insekten-, Fischtoxizität) sichtbar machen.
Innerhalb des Projekts «Biotest und Industrie» im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) entwickelten wir ein Untersuchungskonzept für die Charakterisierung von Industrieabwasser (Abbautest Biotest Industrieabwasser Screening ABIScreen). Das ABIScreen-Tool setzt eine Kombination von Abbautests und einer Biotestbatterie ein, um problematische Abwässer mit persistenten und toxischen Stoffrückständen zu identifizieren. Es wurde bereits für verschiedene Abwasserproben industrieller Herkunft eingesetzt und befindet sich zurzeit in der Anwendungsprüfung für den grossflächigen Einsatz in der Praxis.
Publications
Aqua & Gas 2020: Abbau- und Biotests in Industrieabwässern (Screeningstudie) (PDF)