Die Schriftenvielfalt ist das Bunte in der Typografie. Ein Reichtum, der sich lustvoll entdecken und durch fundierte Untersuchungen überzeugend nutzen lässt.
Im Kombinieren von Schriften liegt unbestritten ein grosser typografischer Reiz. Der Begriff Reiz ist dabei durchaus doppeldeutig gemeint. Einerseits suggeriert Reiz das Reizvolle, den Liebreiz; andererseits können Schriftmischungen unsere Augen und möglicherweise auch unsere Ansicht strapazieren – durch das Andersartige, das Ungewohnte oder gar Ungewöhnliche.
Profunde Kenntnisse und eine vertiefte Auseinandersetzung mit Schrift werden für stimmige Schriftmischungen als notwendig erachtet – ein gutes Schriftgefühl als Voraussetzung beschrieben. Doch wie gelangen wir zu einem solchen Schriftgefühl? Und worin genau liegt der Reiz von Schriftmischungen? Der Workshop bietet praxisorientiertetypografisch-analytische Grundkenntnisse zu Satzschriften und ihren Anwendungsmöglichkeiten.
Diverse Schriftuntersuchungen bilden die Grundlage für Ihre Gestaltung einer Monitor-/ Beamer-Darstellung oder eines Booklets in manueller Fadenheftung.
Prof. Philipp Stamm, 1966, lernte Schriftsetzer und studierte später an der Schule für Gestaltung Basel Typografische Gestaltung sowie Visuelle Kommunikation. Seit 2000 ist Philipp Stamm als Dozent für Schriftgestaltung, Typografie und Corporate Design an der HGK Basel tätig. Im Weiterbildungsprogramm bietet er ebenfalls den Sommer Workshop Type Design an. Neben seiner Lehrtätigkeit befasste er sich während acht Jahren mit der Aufarbeitung und Dokumentation des Schriftschaffens von Adrian Frutiger. Dabei führte er über einen Zeitraum von zwei Jahren Gespräche mit dem bekannten Schweizer Schriftgestalter. 2008 wurde die umfassende Monografie über das schriftgestalterische Gesamtwerk von Adrian Frutiger in Deutsch, Englisch und Französisch veröffentlicht – Heidrun Osterer, Philipp Stamm: «Adrian Frutiger – Schriften. Das Gesamtwerk». Die zweite, überarbeitete und erweiterte Ausgabe erschien 2014, die dritte englische Edition 2021. In seinem 2020 ebenfalls beiwww.birkhauser.ch publizierten Buch «Schrifttypen · Verstehen / Kombinieren – Schriftmischung als Reiz in der Typografie» vermittelt er durch das detaillierte Betrachten der Schriftgestalt und eine erneuerte Schriftklassifikationein vertieftes Verständnis für die Vielfalt an Schriftformen – und gewinnt, durch systematisches Analysieren, die notwendigen Erkenntnisse für das Kombinieren von Schriften. Die englische Edition: «Understanding / Combining · Typefaces – Typeface Combinationas Typographic Stimulus» wurde 2021 veröffentlicht.
Kenntnisse in Adobe InDesign oder Adobe Illustrator
Freude am Entdecken, Erkunden und Gestalten mit einer Vielfalt an Schriften
Der Workshop richtet sich an Personen, die ihrem Bauchgefühl eine analytische Betrachtung gegenüberstellen und durch spezifische formale Untersuchungen mehr Sicherheit im Umgang mit Satzschriften erwerben möchten.
Der Workshop bietet durch Theorie und gestalterische Praxis eine fundierte Auseinandersetzung mit Satzschriften. Thematisiert werden: Schriftwahl, Schriftcharakter, Schriftklassifikation, Schriftmischung, Schriftgrösse, Farbe sowie das optische An- und Ausgleichen für Anwendungen in den Bereichen Typografie, Grafik Design, Branding und Print.
Es werden wechselnde, einwöchige Module a 2 ECTS Kreditpunkte in Sommer- und Winter-Workshop-Wochen angeboten. Die einzeln nach Interesse besucht werden können.
Das Institute Digital Communication Environments (IDCE) bietet Workshops an für Studierende, Dozent:innen und Grafik-Designer:innen.
Die Workshops bieten Einblicke in aktuelle Themen der digitalen und analogen visuellen Kommunikation in einem Studienprogramm, das die reiche Tradition der Basler Schule für Gestaltung widerspiegelt. Praktische Übungen mit einem hohen Grad an Professionalität bilden den Kern der Schwerpunkte dieser Workshops. Input-Sessions vermitteln sowohl Reflexions- als auch Kontextwissen, so dass die Arbeiten der Teilnehmenden in einem zeitgemässen, zukunftsorientierten und für die berufliche Praxis relevanten Kontext beurteilt werden können. Das trinationale Rheintal bietet dabei ein einzigartiges kulturelles Umfeld mit guter Anbindung an Frankreich und Deutschland und an Orte wie das Vitra Design Museum (D), den Isenheimer Altar (F) oder Ronchamps (F). In Basel sind auch die weltbekannte Fondation Beyeler, das Museum Tinguely, das Kunstmuseum, das Schaulager und das Museum für Gegenwartskunst angesiedelt. Neben den Museen bietet Basel zudem eine reichhaltige Mischung an kulturellen Veranstaltungen.
Institute Digital Communication Environments (IDCE)
Das Institute Digital Communication Environments (IDCE) setzt sich zum Ziel neue technologische Errungenschaften in realistischen oder spekulativen Szenarien experimentell im Kontext der Kommunikation einzusetzen, um Modelle der Anwendung zu entwickeln. Im Gegensatz zu etablierten Technologien, lassen sich neue technologische Errungenschaften noch von ihrem intendierten Anwendungszweck ablenken. Die damit einhergehende experimentelle Herangehensweise wird im Institut als Grundlage für eine reflektierten Auseinandersetzung mit Kommunikation, mit visueller Kommunikation, mit Bildern und deren Wirkung, sowie mit technologischen Entwicklungen im Allgemeinen verstanden.