Prof. Lionel Loueke
Prof. Lionel Loueke
Lionel Loueke ist 1973 in Benin geboren, begann seine musikalische Laufbahn als Perkussionist, spielte in traditionellen afrikanischen Gruppen, interessierte sich für Pop und wechselte 17-jährig zur Gitarre. Seinem Musikstudium am National Institute of Art in Abidjan (Côte d‘Ivoire), folgten ab 1994 vier Jahre an der American School of Modern Music in Paris.
Ein George-Benson-Album und die Begegnung mit der Musik von Gitarristen wie Bill Frisell oder Pat Metheny lenkten ihn in Richtung Jazz und Fusion. Loueke erhielt ein Stipendium und ging 1999 für zwei Jahre ans Berklee College of Music in Boston, anschliessend folgte die grösste Talentschmiede im Jazz: das Thelonious Monk Institute in Los Angeles, zu dem nur die absolute Nachwuchselite zugelassen wird.
In Los Angeles begann Loueke mit weltweit bekanntesten Spitzenmusikern zu spielen: Mit Herbie Hancock und Terence Blanchard nahm er Alben auf und stand auch mit Wayne Shorter auf der Bühne. „Ich bin ausgeflippt. Ich habe noch nie jemanden spielen hören, der diesem Gitarristen nahe gekommen wäre. Es gab keine Hürde, die er sich nicht zu nehmen traute, er war absolut angstfrei“, soll Herbie Hancock seine erste Begegnung mit ihm enthusiastisch geschildert haben. Bald spielte Lionel auch mit Charlie Haden, Gonzalo Rubalcaba, Jack DeJohnette, Kenny Barron, Joe Lovano, Chick Corea und Ambrose Akinmusire. Er nahm mit der Sängerin Gretchen Parlato auf, die gleichzeitig mit ihm ins Thelonious Monk Institute aufgenommen worden war.
Mit Herbie Hancock geht er bis heute auf Tournee, ebenso spielt er mit Chick Corea. 2008 war sein Kponnon Kpété bester Worldmusic-Song in den Independent Music Awards, und Loueke erhielt, wie in den beiden folgenden Jahren, den Rising-Star-Award des Kritikerpolls von DownBeat. 2010 gewann er mit seinem Album Mwaliko (u.a. mit Angélique Kidjo, Richard Bona, Marcus Gilmore und Esperanza Spalding) den Edison Jazz Award in der Sparte Weltmusik und 2013 den ECHO als internationaler Jazzgitarrist des Jahres. Wer Lionel Loueke schon aufmerksam gehört hat, versteht das britische Jazz-Magazin Jazzwise, das sowohl die Kraft seiner Rhythmik als auch die Eigenständigkeit seines Sounds besonders hervorgehoben hat.
Bereits seit Berklee hat Lionel Loueke sein eigenes festes Trio „Gilfema“ mit dem schwedisch-italienischen Bassisten Massimo Biolocati und Ferenc Nemeth, einem aus Ungarn stammenden Drummer. Aktuell spielt er aber auch im Trio Jeff Ballards mit Chris Cheek.