Mikroverunreinigungen in Abwasser
Schweizer Kläranlagen können mit Pulveraktivkohle auch Mikroverunreinigungen wie Medikamentenrückstände aus dem Abwasser entfernen.
Viele Kläranlagen in der Schweiz werden aktuell ausgerüstet, um auch Mikroverunreinigungen (z.B. Medikamentenrückstände) aus dem Abwasser zu entfernen. Dafür kann Pulveraktivkohle eingesetzt werden, welche die Mikroverunreinigungen an sich bindet und anschliessend wieder aus dem Abwasser entfernt wird.
Forschende des Instituts für Ecopreneurship haben untersucht, wie gut die Aktivkohle-Partikel in der Abwasserreinigung abgetrennt werden und welche technischen Verfahren dafür geeignet sind. Dafür wurde eine neue Analytikmethode entwickelt, um Aktivkohle im Abwasser auch in niedrigen Konzentrationen nachzuweisen. Danach wurden grosstechnische Versuche zur Abtrennung von Pulveraktivkohle in der Kläranlage gemacht. Mithilfe der neuen Methode konnte unser Forschungsteam zeigen, dass sich Aktivkohle sehr gut eignet, um Mikroverunreinigungen aus dem Wasser zu filtern.
Die positiven Ergebnisse aus den Untersuchungen auf der ARA Sissach fliessen in das Ausbau-Projekt ARA Schönau ein, die Pulveraktivkohle dosieren wird. Die Anlage geht 2019 in Betrieb und wird die erste sein, bei der im Vollmassstab eine direkte Raumfiltration ohne Sedimentation zur Pulveraktivkohle-Abtrennung eingesetzt wird.
Projektpartner
Das Projekt wurde finanziert vom GVRZ (Betreiber der Kläranlage ARA Schönau) und AIB (Amt für Industrielle Betriebe Basel-Land), mitgearbeitet haben ausserdem das Ingenieurbüro Pöyry und der Anlagenbauer WABAG.