Es gibt mehrere Wege, um Open Access zu publizieren. Je nach Fachbereich und Förderungsinstitution gelten unterschiedliche Vorgaben.
Klassischer Weg (Closed Access)
Auf dem traditionellen Weg können wissenschaftliche Artikel oder Bücher nur gegen Bezahlung gelesen werden. An den Hochschulen lizenzieren die Bibliotheken diverse elektronische Zeitschriften und kaufen elektronische Bücher ein, damit die Hochschulangehörigen jederzeit von überallher auf die Inhalte zugreifen können.
Open Access
Quelle: swissuniversities
Parallel oder zeitversetzt zur Erstveröffentlichung über den klassischen Weg wird die Publikation frei zugänglich zweitveröffentlicht. Die Zweitveröffentlichung erfolgt in der Regel über ein institutionelles Repositorium wie dem IRF oder auch über die Webseite der Autor*innen. Bei Zweitveröffentlichungen handelt es sich meist um wissenschaftliche Artikel, aber auch andere Dokumentarten wie z. B. Monografien, Forschungsberichte und Konferenzbeiträge können auf diese Weise veröffentlicht werden.
Post-Print: Eine zweitveröffentlichte Version unterscheidet sich in der Regel im Layout, nicht aber im Inhalt von der Verlagsversion. Daher gibt es bei den Post-Prints zwei verschiedene Versionen:
Author’s Accepted Manuscript (AAM): Bei der akzeptierten Autorenfassung handelt es sich um den bereits begutachteten (peer-reviewed) Text, der zur Veröffentlichung angenommen wurde. Diese Version unterscheidet sich durch Formatierung, Layout oder Paginierung von der Verlagsversion.
Version of Record/Publishers Version: Vom Verlag veröffentlichte Fassung.
Pre-Print: Eingereichte Version oder Manuskriptfassung, die noch keine Begutachtung (Peer-Review) durchlaufen hat.
Rechteabklärung: Bevor eine Publikation zweitveröffentlicht wird, müssen zunächst die Verlagsrechte geklärt werden. Die Bereitschaft von Verlagen, die Zweitveröffentlichung von PostPrints oder Pre-Prints zuzulassen, ist unterschiedlich. Sherpa Romeo bietet einen Überblick über die Konditionen der Verlage.
Bei Unklarheiten oder falls eine Zeitschrift bei Sherpa Romeo nicht gelistet ist, lohnt es sich, den Vertrag zu prüfen oder direkt Kontakt mit dem Verlag aufzunehmen.
Die Erstveröffentlichung erfolgt direkt Open Access. Dabei fallen für die Autor*innen häufig Gebühren an. Diese werden als APC (Article Processing Charge) oder bei Büchern als BPC (Book Process Charge) oder als BCPC (Book Chapter Processing Charge) bezeichnet. Das Directory of Open Access Journals (DOAJ) sowie das Directory of Open Access Books (DOAB) unterstützen die Forschenden bei der Suche nach geeigneten und qualitätsgeprüften Open-Access-Zeitschriften bzw. -Buchverlagen.
Bei diesem Open-Access-Modell entstehen den Autor*innen keine Kosten. Die Finanzierung erfolgt beispielsweise über Universitäten oder über den Zusammenschluss verschiedener Institutionen.
Bronze-Publikationen sind über die Website des Verlags frei zugänglich, sind aber nicht unter einer Open-Access-Lizenz veröffentlicht. Sie können zwar kostenlos heruntergeladen und gelesen, aber nicht weiterverbreitet oder -verwendet werden.
Gegen Zahlung einer Gebühr (APC/BPC) wird ein einzelner Artikel in einer kostenpflichtigen Zeitschrift bzw. in einem kostenpflichtigen Sammelband Open Access veröffentlicht. Die Zeitschrift oder das Buch an sich bleibt aber subskriptionspflichtig («closed access»). Auf dem hybriden Weg fallen doppelte Kosten an – für die Lizenzierung der Zeitschrift und für den Freikauf der Artikelveröffentlichung (double-dipping).