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2.10.2024 | Institut Digitales Bauen, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik

Ein gelungener Einstieg in die digitale Bauwelt: Erste Woche im MSc FHNW VDC

Einblicke in die Intensivwoche zum Studienstart: Tuo Li, Teilzeitstudent im MSc FHNW VDC und wissenschaftlicher Assistent mit einem Bachelor in Architektur, schildert in diesem Bericht seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen aus der ersten Woche des Studiums.

Die erste Woche im MSc FHNW in Virtual Design and Construction (VDC) stellte für mich eine intensive und gleichzeitig spannende Erfahrung dar. Von Beginn an wurde klar, dass das Studium nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch einen starken Praxisbezug hat. Die Möglichkeit, in dieser Woche sowohl die Grundlagen des Studiums als auch meine Mitstudierenden und Fachexpert*innen kennenzulernen, zeigte mir, dass die digitale Bauwelt vielseitig und interdisziplinär sein kann. Besonders die Kombination aus Theorie, Praxis und interdisziplinärer Zusammenarbeit begeisterte mich von Anfang an.

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Ein zentrales Thema der Woche war die Zusammenarbeit in Bauprojekten. Die LEGO-Simulation, die wir durchführten, verdeutlichte mir schnell die Komplexität der Abstimmung zwischen verschiedenen Akteuren auf einer Baustelle. Was anfangs spielerisch erschien, offenbarte bald die realen Herausforderungen, die durch Missverständnisse und fehlende Kommunikation entstehen konnten. Diese Übung bot für mich eine eindrückliche Lektion in Sachen Teamwork und unterstrich die Bedeutung klarer Prozesse, um ein Bauprojekt erfolgreich abzuwickeln.

Psychologische Aspekte spielten dabei eine entscheidende Rolle. Die Übung verdeutlichte, wie wichtig es ist, verschiedene Akteure und Kommunikationsstile innerhalb eines Teams zu berücksichtigen. Durch das Verständnis der Motivationen und Arbeitskulturen jedes Teammitglieds wurde die Zusammenarbeit effektiver und harmonischer. Ansätze der Angewandten Psychologie, wie die Förderung von Empathie und die Schaffung einer positiven Feedbackkultur, kamen während der Übung klar zum Ausdruck. Diese Aspekte halfen uns zu erkennen, wie psychologische Faktoren die Dynamik und Produktivität eines Teams beeinflussen.

Die ermutigende Haltung gegenüber Fehlern fiel mir ebenfalls positiv auf. Von Anfang an herrschte eine offene Fehlerkultur, die es uns ermöglichte, kreative Ideen ohne Angst vor Fehlern einzubringen.

Einblicke in die Praxis

Der Besuch bei Righetti Partner Group und die Vorträge von SLIK Architekten boten praxisnahe Einblicke in die fortschreitende Digitalisierung in der Baubranche und die noch bestehenden Herausforderungen. Besonders beeindruckend war der Bigroom bei Righetti, der als kollaborativer Arbeitsraum dient, in dem alle Projektbeteiligten gemeinsam an Lösungen arbeiten. Dieser Raum förderte nicht nur den direkten Austausch zwischen den Disziplinen, sondern ermöglichte auch schnellere Entscheidungsprozesse und eine effizientere Abstimmung der Arbeitsabläufe. Die praxisnahen Vorträge und die Beispiele aus der Baupraxis verdeutlichten die essenzielle Verbindung von Theorie und Praxis.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde an diesen Tagen besonders hervorgehoben. Der Austausch mit meinen Mitstudierenden, die aus verschiedenen Fachrichtungen wie Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik stammen, half mir, neue Perspektiven auf Bauprojekte zu gewinnen.

Digitale Bauwerksmodelle und neue Tools

Im Modul Digitale Bauwerksmodelle standen nicht nur die technischen Aspekte der BIM-Tools im Vordergrund, sondern auch das Konzept des Computational Thinking. Dieser Denkansatz, wie von Wing (2014) definiert, beschreibt den Prozess, Probleme so zu formulieren, dass sowohl Menschen als auch Maschinen sie effizient lösen können – wobei das Abstraktionsvermögen eine zentrale Rolle spielt.

Im Kontext der digitalen Bauwerksmodelle bedeutet dies, Objekte zu definieren und zu modellieren, um spezifische Auswertungslogiken zu entwickeln. Diese Methodik ermöglichte eine präzise Abbildung und Analyse der Modellstrukturen. Die Zerlegung grosser Systeme in kleinere, handhabbare Fragmente erleichterte die schrittweise Lösung komplexer Fragestellungen und führte zu effizienteren Modellen. Darüber hinaus bot die Methode Einblicke in die Datenmodellierung und Systemarchitekturen, die als Grundlage für die Erstellung robuster BIM-Modelle dienten. Diese Kombination aus theoretischen Grundlagen und praktischer Anwendung vermittelte ein umfassendes Verständnis dafür, wie digitale Bauwerksmodelle strukturiert und genutzt werden.

Die Motivation meiner Mitstudierenden und die offene Atmosphäre machten die erste Woche für mich zu einem gelungenen Start.

Tuo Li, Teilzeitstudent MSc FHNW VDC

Reflexion und Austausch

Ein Aspekt, den ich besonders schätzte, war die regelmässige Möglichkeit zum Austausch mit den Mitstudierenden  sowie die Gelegenheit, unsere Projekte zu reflektieren. Die Offenheit der Fachexpert*innen, Fehler zu akzeptieren und als Lernchance zu betrachten, motivierte mich dazu, aktiv an Diskussionen teilzunehmen und neue Lösungsansätze zu erarbeiten.

Auch der Austausch mit Höhersemestrigen im Masterthesis Bazar inspirierte mich sehr. Die vorgestellten Masterthesis-Themen zeigten mir die Vielseitigkeit der Themenfelder im Bereich Virtual Design and Construction. Ihre Erfahrungen gaben mir wertvolle Anregungen für meine eigene zukünftige Masterthesis, die ich in den kommenden Semestern entwickeln werde.

Ein ausgeglichenes Studium für alle

Besonders gefiel mir die Ausgewogenheit zwischen Vollzeit- und Teilzeitstudierenden. Der Studiengang ist so strukturiert, dass beide Gruppen gut zusammenarbeiten können, ohne das Gefühl zu haben, den Anschluss zu verlieren. Diese Flexibilität war für mich als Teilzeitstudent von grosser Bedeutung, da ich so die Balance zwischen Studium und Beruf halten konnte, ohne den Anschluss zu verlieren.

Die Motivation meiner Mitstudierenden und die offene Atmosphäre machten die erste Woche für mich zu einem gelungenen Start. Ich freue mich darauf, weiterhin von den verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen meiner Mitstudierenden zu profitieren und gemeinsam neue Lösungen für die digitale Transformation der Baubranche zu entwickeln.

Fazit

Die erste Woche im MSc FHNW VDC war für mich ein intensiver, aber erfolgreicher Start ins Studium. Die Kombination aus praktischen Übungen, theoretischem Input und der Möglichkeit, sich mit Expert*innen und Mitstudierenden auszutauschen, verdeutlichte mir, dass Zusammenarbeit und der Einsatz digitaler Werkzeuge in der modernen Baubranche immer wichtiger werden. Dieser starke Start motivierte mich, die bevorstehenden Herausforderungen engagiert anzugehen und das Gelernte weiter zu vertiefen.

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