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Barbara Sintzel im Gespräch mit dem SIA: «Etablierte, nachhaltige Bauweisen sind nicht teurer.»

Barbara Sintzel, Leiterin des Instituts Nachhaltigkeit und Energie am Bau INEB | FHNW und Präsidentin der SIA-Kommission für Nachhaltigkeits- und Umweltnormen (KNU), spricht im Interview mit dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) über aktuelle Herausforderungen und konkrete Ansätze zur Transformation der Baubranche. Dabei erklärt sie, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können und welche Rolle Normen und Aktionspläne dabei spielen.

Barbara Sintzel gibt im Interview ganz persönliche Einblicke in ihre Motivation: Schon in ihrer Kindheit erlebte sie die Faszination des Bauens, aber auch die Kehrseiten, wie den Verlust von Natur und Biodiversität. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in der Baubranche.

Im Fokus des Interviews:

  • Wie nachhaltiges Bauen langfristig wirtschaftlich sein kann.
  • Der neue Klimapfad SIA 390/1 als Hebel für ambitioniertere Klimaziele.
  • Warum Sanierungen oft sinnvoller als Neubauten sind.
  • Die nachhaltige Gestaltung von Freiflächen zur Hitzeminderung und Biodiversitätsförderung.

Nachhaltigkeit ist wirtschaftlich machbar

Ein zentraler Punkt im Interview ist der Lebenszyklusansatz: Barbara Sintzel erklärt, dass nachhaltige Bauweisen oft langfristig wirtschaftlicher sind. Höhere Anfangsinvestitionen, beispielsweise durch ressourcenschonende Materialien oder energieeffiziente Planung, zahlen sich über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes aus. Einsparungen bei Materialien, etwa durch reduzierte Glasflächen oder kleinere Untergeschosse, können sogar die Baukosten senken. Ihr Fazit: „Etablierte, nachhaltige Bauweisen sind nicht teurer.“

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Der Klimapfad SIA 390/1: Ein wichtiger Schritt für die Zukunft

Mit der Einführung des Klimapfads SIA 390/1 im Jahr 2025 setzt der SIA neue, strengere Zielwerte zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Barbara Sintzel hebt hervor, dass diese Norm nicht nur die Standards anhebt, sondern auch Planer*innen konkrete Orientierung bietet, um ambitioniertere Klimaziele zu erreichen.

Sanierungen statt Neubauten

Ein weiterer Fokus liegt auf der Priorisierung von Sanierungen. Barbara Sintzel betont, dass die Sanierung bestehender Gebäude in vielen Fällen ökologisch sinnvoller ist als ein Neubau. Hier setzt die SIA-Kommission für Nachhaltigkeits- und Umweltnormen an, indem sie Normen wie die SIA 112/1 kontinuierlich weiterentwickelt, um Sanierungsprojekte zu fördern.

Freiflächen nachhaltig gestalten

Mit dem neuen SIA-Merkblatt 2066 werden nachhaltige Lösungen für die Planung und Bewirtschaftung von Freiflächen geschaffen. Diese zielen darauf ab, urbane Hitzeinseln zu reduzieren und die Biodiversität zu fördern. Barbara Sintzel sieht hierin ein grosses Potenzial, die Lebensqualität in Siedlungsgebieten zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Barbara Sintzels Beitrag zur Transformation der Baubranche

In ihrer Rolle als Präsidentin der KNU treibt Barbara Sintzel nicht nur die Weiterentwicklung von Normen wie der SIA 112/1 voran, sondern identifiziert auch Lücken, um neue Standards zu schaffen. Dazu gehören etwa Leitfragen zur Nachhaltigkeit für Planer*innen und ein Merkblatt zur Wiederverwendung von Baumaterialien. Sie betont die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit innerhalb der KNU, um innovative und ressourcenschonende Ansätze für das Bauen der Zukunft zu entwickeln.

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Lesen Sie hier das gesamte Interview mit Barbara Sintzel:

SIA web platform (www.sia.ch)
Veröffentlicht am 20.11.2024 / SIA Communication, Christer Joho, Hana Buterin.

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