19.10.2022 | Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
«Beton ist nach wie vor ein ausgezeichneter Baustoff»
Janine Rancati, Laborleiterin und Projektleiterin bei Tecnotest AG, berichtet über ihre Motivation, die Weiterbildung DAS Betoningenieur*in zu absolvieren und welche Aspekte beim Verwenden des Baustoffs Beton zukünftig besonders wichtig sein werden.
Was bringt Ihnen diese Weiterbildung?
Ich habe bereits einen Abschluss als Baustoffprüferin und bin derzeit Laborleiterin in einem Baustoffprüfinstitut. Ich wollte mich gezielt in diesem Themenbereich weiterbilden und die praxisorientierte Ausbildung zum «DAS Betoningenieur*in» war dazu optimal, da ich das Wissen direkt in meinen Berufsalltag einsetzen kann.
Was war Ihnen nebst dem Praxisbezug zusätzlich wichtig?
Da Nachhaltigkeit in der Baubranche ein grosses Thema ist, war es für mich wichtig, weitere Kenntnisse zu diesem Thema zu erwerben. Das DAS befasst sich mit neusten Entwicklungen im Betonbau und auch mit den Optimierungsmöglichkeiten für die Zukunft.
Welche Rolle spielt Beton als Baustoff in der Zukunft?
Beton ist nach wie vor ein ausgezeichneter Baustoff, nur haben sich die Randbedingungen geändert: War früher die Festigkeit und Dauerhaftigkeit das Hauptthema, ist es heute die ressourcenschonende Herstellung und die Nachhaltigkeit.
Was haben Sie bisher gelernt?
Ich befasste mich bei meinen Abschlussarbeiten zur Erlangung des Diploms, und damit in meinen drei CAS, mit der Auswirkung und dem Nutzen von unterschiedlichen Haftbrücken, mit einem leistungsbezogenen Betonkonzept ECPC und zudem mit der Optimierung von UHFB-Konzepten. Ich habe dazu Proben für die Laborprüfungen hergestellt, Versuche durchgeführt und die Ergebnisse ausgewertet und mit den theoretischen Überlegungen verglichen.
Bei der Zertifikatsarbeit zu den Haftbrücken ging es darum, festzustellen, ob und wann der Einsatz einer Haftbrücke sinnvoll ist. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Versuche mit verschiedenen Produkten auf unterschiedlichen Untergründen (grobe und feine Gartenplatten), mit unterschiedlichen Aufbauten wie Reparaturmörtel, mit und ohne Haftbrücken und unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen durchgeführt.
Mit dem Equivalent Concrete Performance Concept, kurz ECPC, soll ein Konzept zur CO2-Reduzierung bei der Betonherstellung geschaffen werden. In unserer Arbeit haben wir drei Betonsorten mit reduziertem Zementgehalt, aber mit teilweiser Zugabe von Kalkstein und/oder Flugasche mit einer Betonsorte nach der Norm SN EN 206 verglichen. Es wurden Druckfestigkeits- und Dauerhaftigkeitsprüfungen durchgeführt und untersucht.
Ultrahochfester Beton ist eine der wichtigsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Betontechnologie. In der Zertifikatsarbeit wurden die Biegefestigkeit und die Druckfestigkeit unter Verwendung verschiedener Fasertypen und Fasergehalte untersucht. Darüber hinaus wurde die Methode der zerstörungsfreien Prüfmethode Magnetoskopie eingesetzt, um die Bestimmung des Fasergehalts und der Faserorientierung zu untersuchen.
Was muss man wissen, wenn man sich für den «DAS Betoningenieur*in» interessiert?
Das Tolle an der Ausbildung ist, dass sich Personen aus unterschiedlichen Bauberufen intensiv mit dem Baustoff Beton befassen. Dadurch ist der Austausch in den Arbeitsgruppen und auch die Diskussionen mit den Dozenten sehr konstruktiv und der Lernerfolg ist gross. Ich kann die Ausbildung nur wärmstens empfehlen!
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