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10.1.2023 | Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik

BIM Live – auf der Baustelle und im Büro

Der Zertifikatslehrgang «CAS Geoinformation und BIM» bildet Expert*innen für die BIM-Methode aus. Dabei wird grosser Wert auf die praktische Anwendung gelegt, unter anderem durch spannende Exkursionen. 2022 durften wir im Rahmen des Kurses zwei spannende BIM-Projekte in Aarau kennenlernen.

Baustellenbesichtigung mit Ackermann + Wernli – Neubau «Dreiklang» Kantonsspital Aarau

Das Spital wird inmitten der weitläufigsten Grünfläche der Stadt Aarau errichtet und ist derzeit eine der grössten Spitalneubauten in der Schweiz. Nicht nur das macht dieses Bauprojekt interessant – es wird zudem mit der BIM2FIELD-Methode vollständig papierlos realisiert. Also die perfekte Baustelle für die Teilnehmenden unseres Zertifikatslehrgangs «CAS Geoinformation & BIM», um praktischen Input aus realen Projekten zu erhalten.

Gestartet ist unsere Exkursion zum Neubau «Dreiklang» mit einer spannenden Einführung von Ackermann + Wernli AG. Sie haben für das Grossprojekt wichtige Vermessungsarbeiten durchgeführt und so geholfen, dass der Einsatz von BIM auf der Baustelle möglich wurde. Die Firma hat unter anderem Spezialkenntnisse in der Geomatik, der amtlichen Vermessung, in 3D Spezialvermessungen sowie in Bau- und Ingenieurvermessungen. Für den Neubau des Kantonsspitals haben sie u.a. Aufnahmen der bestehenden Gebäude, sowie die Vermessung der Umgebung und des Untergrunds in 3D durchgeführt. Patrick Keusch, Bereichsleiter 3D-Spezialvermessung bei Ackermann + Wernli AG, sagt über den Einsatz neuer Methoden in Bauprojekten folgendes: «Manchmal muss man gewisse Sachen wagen, zusätzliche Daten aufnehmen und dann ergeben sich unerwartete Möglichkeiten». Dank zusätzlicher Aufnahmen bereits zu Beginn des Projektes gab es mehr Geodaten, die schlussendlich den Einsatz von BIM auf der Baustelle ermöglichten.

Bei der Planung des Krankenhausneubaus nach der BIM-Methode werden fast 200 Teilmodelle zu einem Gesamtmodell zusammengeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass in keiner Bauphase Wissen verloren gehen. Zudem wird in diesem Bauprojekt BIM nicht nur in der Bauphase, sondern auch später in der Betriebsphase eingesetzt. Alle Bauwerksdaten können für die künftige Bewirtschaftung des Gebäudes im Rahmen des spitaleigenen Facility Managements eingesetzt werden. Geodaten unterstützen in Verbindung mit digitalen Bauwerksmodellen dabei gesicherte Entscheidungen für die Planung, den Betrieb und das Management zu treffen.

Bild der Exkursion zum Spitalsneubau "Dreiklang" der die digitale Visualisierung des Projektes zeigt

Einblicke in die Visualisierungen des Spitalneubaus «Dreiklang» durch Marti Gesamtleistungen AG

Damit die digitalen Visualisierungen auch einen praktischen Bezug bekommen, haben wir anschliessend die Baustellen des Kantonsspitals besichtigt. Dieser Blick auf das Grossbauprojekt veranschaulichte, wie umfassend digitale Bauwerksmodelle in der Realität sein können.Blick von oben auf die Baustelle des Kantonsspitals

Ein Blick auf die Baustelle des Grossprojektes «Dreiklang» Kantonsspital Aarau

BIM bei der Abteilung Tiefbau des Kantons Aargau

Unsere zweite Exkursion im Rahmen des Zertifikatslehrgangs «CAS Geoinformation & BIM» führte uns in die Abteilung Tiefbau des Kantons Aargau. Der Kanton setzt als einer der ersten Kantone der Schweiz stark auf den Einsatz von digitalen Bauwerksmodellen und plant ab dem Jahr 2025 bei allen neuen Bauprojekten BIM konsequent einzusetzen. Da der Einsatz der BIM-Methode aber nicht nur eine Digitalisierung bestehender Prozesse ist, sondern auch Umdenken und Anpassungen von Prozessen und Strukturen erfordert, war die Abteilung die perfekte Anlaufstelle, um spannende Einblicke in die innovative Vorgehensweise bei neuen Tiefbauprojekten zu erhalten.

Bereits 2020 wurden im Kanton Aargau Pilotprojekte gestartet, um Erfahrungen mit BIM zu sammeln und um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Dazu zählen unter anderem auch die Alterung der Strasseninfrastruktur und der Fachkräftemangel im Bauwesen. Der Einsatz von BIM-Methoden soll aber auch sicherstellen, dass die gesammelten Informationen und Daten für Planungen in Zukunft noch zielgerichteter eingesetzt werden können.

Die Mitarbeitenden der Abteilung Tiefbau gaben uns Einblicke in bereits umgesetzte bzw. gestartete Pilotprojekte. Sie berichteten aber auch von den Veränderungen, die die Arbeit mit der BIM-Methode für bestehende Prozesse und Zuständigkeiten gebracht hat.

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