27.11.2019 | Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
Erzähl mal… Annette Helle
Seit September 2019 leitet Annette Helle das Institut Architektur der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW. Für die nächsten drei Jahre hat sie sich viel vorgenommen. Eines ihrer Anliegen und Ziele ist, die Studierenden aktiver mit einzubinden, um gegenseitig voneinander lernen zu können. Erzähl mal…
Es ist grossartig zu sehen, wie sich die jüngere Generation heute engagiert, sei es bei der Klimabewegung oder auch allgemein politisch. Dies sollten wir nutzen, schliesslich wollen wir als Bildungsinstitution nicht nur einseitig dozieren und lehren, sondern gemeinsam mit den Studierenden einen Dialog und Diskurs führen.
Wir haben bereits Mitwirkungsmöglichkeiten an der FHNW, unter anderem über Students FHNW, die offizielle Studierendenorganisation der Fachhochschule Nordwestschweiz, welche die Interessen der Studierenden gegenüber der Hochschule, der Politik und der Gesellschaft vertritt. Auch am Institut holen wir selbstverständlich heute schon regelmässig das Feedback der Studierenden ein, in der Regel am Ende jedes Semesters und zu jedem Modul einzeln. Ich würde sie aber gerne noch mehr miteinbeziehen und ihnen eine Plattform und eine Stimme geben. Mir geht es darum, konkrete Inputs, Ideen und Bedürfnisse aufzunehmen. Wir wollen mit den Studierenden in einen Dialog treten und das sollen sie auch spüren. Ich bin überzeugt, dass sie viele gute Ideen haben und dass von einem Austausch beide Seiten lernen und profitieren können.
Wir haben beispielsweise bemerkt, dass in den letzten Jahren gerade bei Seminarreisen die Art des Reisens ein grosses Thema ist. Viele Studierende möchten nicht fliegen müssen. Solche Dinge würden wir gerne rechtzeitig klären und bei der Planung berücksichtigen. Damit wir das tun können, ist es nötig, dass die Studierenden unter sich ihre Anliegen diskutieren und das Besprochene dann über Vertreterinnen und Vertreter an uns zurückgeben. Dazu braucht es den richtigen Rahmen. Eine Möglichkeit wäre etwa die Schaffung eines Studierendenrats, welcher sich regelmässig mit der Institutsleitung trifft und direkt mit dieser kommunizieren kann
Die Themen der Studierenden sollen wo immer möglich einfliessen dürfen. Zwar ist es nicht möglich, kurzfristig Lehrpläne umzustellen oder gar umzustossen, aber wir haben durchaus Möglichkeiten, die Inputs im Rahmen des Unterrichts aufzunehmen und Gefässe anzubieten, in denen sich die Studierenden einbringen können. Ich fände es toll, wenn wir so neue Traditionen schaffen könnten: zum Beispiel in Form von Veranstaltungen oder Räumen, welche die Studierenden nach ihren Vorstellungen organisieren respektive bespielen.
Dabei geht es natürlich auch um Verantwortung. Es scheint mir wichtig und richtig, dass wir die Studierenden mehr in die Verantwortung nehmen. Einer der ganz grossen Vorteile unseres Instituts ist ja, dass unsere Schule überschaubar ist. Wir haben keinen Massenbetrieb. Wir kennen jeden Studenten, jede Studentin, sind alle per Du. Das ist unsere Stärke, die wir nutzen und weiter ausbauen sollten. Die Studierenden sollen sich frei fühlen, ihre Meinung zu sagen und sich einzubringen. Schliesslich geht es um ihre Zukunft.