25.11.2024 | Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, Institut Experimentelles Design und Medienkulturen
Dr. Lucie Kolb wird Professorin für Critical Publishing an der HGK Basel
Dr. Lucie Kolb wird ab dem 1. Januar 2025 Professorin für Critical Publishing im Institute Experimental Design and Media Cultures (IXDM) an der HGK Basel, wo sie in der Forschung und Lehre tätig sein und das PhD-Programm Make/Sense co-leiten wird.
Die HGK Basel freut sich, Dr. Lucie Kolb ab dem 1. Januar 2025 als Professorin für Critical Publishing im Institute Experimental Design and Media Cultures (IXDM) zu begrüssen.
Die Findungskommission unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Perren (Direktorin) hat sich einstimmig für Dr. Lucie Kolb entschieden. Mitglieder der Findungskommission waren: Dr. Winnie Soon (externe Expert:in, Associate Professor of Art and Technology, University College London), Prof. Matthias Böttger (Institutsleiter IXDM), Prof. Dr. Helen Pritchard (Leiter:in Forschung, IXDM), Florence Le Bégue (Mitglied MOM), Guillemette Legrand (Phd-Studentin), Christoph Haering (Mitglied Fachhochschulrat) und Nadja Brunazzi (HRV).
Prof. Dr. Lucie Kolb hat im Bachelor Media Art und Bildende Kunst in Zürich, Basel und Buenos Aires studiert (2005-2008). Ihren Master in Fine Arts hat sie an der Zürcher Hochschule der Künste absolviert (2010) und ihren PhD am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der Künste in Wien (2017) erworben. Unter dem Titel Studium, nicht Kritik (Transversal Texts 2017), zeigt sie Formen der künstlerischen Forschung durch Publikationen seit den 1970er Jahren auf und fragt, was sich daraus für die heutige kritische Kunst- und Designforschung lernen lässt. Mit der Co-Gründung von Brand-New-Life (2015) hat sie eine mehrsprachige Open-Access-Publikationsplattform zwischen Kunst, Kunstkritik und Forschung geschaffen, um Komplexitäten und Ambivalenzen sich verändernder Welten Raum zu geben.
Lucie Kolb leitet derzeit zwei Forschungsteams im IXDM: im SNF-Projekt Sharing Knowledge in the Arts (2023-2027) und in dem von swissuniversities finanzierten Forschungsprojekt Critical FAIRness (2023-24). Beide Projekte kombinieren kunsthistorische und medienwissenschaftliche Ansätze mit Archivierung und kritischer Infrastrukturpraxis. Sie beschäftigen sich zudem mit experimentellen Formen des Open-Access-Publizierens und Praktiken der gemeinsamen Nutzung und Wiederverwendung von Forschungsdaten in Kunst und Design.
Die Ergebnisse ihrer Forschung präsentiert Lucie Kolb regelmässig auf internationalen Konferenzen wie EASST (Amsterdam, 2024), SHARP (Reading, 2024), DARIAH (Basel, 2024) und veröffentlicht sie in Open-Access-Publikationen wie Culturemachine (2024), Critical Infrastructure Studies & DH (University of Minnesota Press, erscheint 2025) und Politics of Open Infrastructure (De Gruyter, erscheint 2025) sowie Ausstellungen und Veranstaltungen wie Reading the Library (Sitterwerk, 2021) und Wir publizieren (Kunsthalle Bern, 2020).
Lucie Kolb arbeitet lokal wie auch international mit vielen Forschungspartner:innen zusammen, um die Entwicklung von Wissensinfrastrukturen für die Kunst- und Designforschung zu unterstützen. Für die Forschungsdatenbank und das digitale Archiv der cyberfeministischen und netzkritischen Praktiken der 1990er Jahre sind dies z.B.: Rhizome, New York; Open Science Lab, TIB - Leibniz-Informationszentrum für Technik und Naturwissenschaft und Universitätsbibliothek, Universität Hannover; Digital Humanities, Universität Bern; Center for Postdigital Cultures, Coventry University.
Lucie Kolb hat in vielen Arbeitsgruppen und Gremien im Bereich Open Science und Open Education mitgewirkt, unter anderem in der Koordinationsgruppe für den Swiss National Open Research Data Strategy Council (2022-23) und der Hybrid Education Community (seit 2023). Sie war darüber hinaus Gutachterin für das Handbuch zur Erstellung von diskriminierungsfreien Metadaten für historische Quellen und Forschungsdaten der Universität Basel (2024) und ist Beiratsmitglied der Gesellschaft für künstlerische Forschung Deutschland (seit 2023). Für ihr Engagement in Open Education und forschungsbasierter Lehre erhielt sie die FHNW Fellowship (2022-24).
Lucie Kolb interessiert sich im Bereich Critical Publishing für die Untersuchung und Entwicklung von Wissensinfrastrukturen wie Bibliotheken, Sammlungen und Archiven. Dabei befasst sie sich auch mit Mechanismen und Strukturen, die soziale Ungerechtigkeit in Wissensorganisationen schaffen, und untersucht, wie kollektive Arbeit eine Grundlage für gemeinsame infrastrukturelle Vorstellungen bieten kann. An der HGK Basel wird Prof. Dr. Lucie Kolb hauptsächlich in der Forschung und Lehre (im BA Prozessgestaltung und MA Transversal Design) am IXDM tätig sein sowie institutsübergreifend das PhD-Programm Make/Sense co-leiten. Sie bringt dafür 14 Jahre Lehr- und Forschungserfahrung aus Hochschulen in Wien, Karlsruhe, Luzern, Bern, Zürich und Basel mit.
Die HGK Basel setzt in ihrer aktuellen Entwicklung verstärkt auf zeitgemässe, qualitativ hochstehende Studiengänge, die Forschung, Lehre und Kollaborationen stärken. Diversität, Nachhaltigkeit und aktuelle gesellschaftliche Transformationen spielen dabei eine grosse Rolle. Mit Prof. Dr. Lucie Kolb hat die HGK Basel eine weitere engagierte Professorin gewinnen können, die in diesem Themenspektrum hervorragend zu agieren weiss.
Der Termin der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Lucie Kolb wir zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Die Kontaktdaten von Prof. Dr. Lucie Kolb sind hier zu finden.