27.6.2024 | Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel
Interspecies Love – Neue Formen von Beziehungen zwischen Menschen und Pflanzen
Ein von Dr. Yvonne Volkart, Leiterin Forschung am Institute Art Gender Nature (IAGN) der HGK Basel, kuratiertes Kunst- und Wissenschafts-Panel im Mai 2024 am Instituto Svizzero in Rom forderte neue Formen der Beziehung zwischen Menschen und Pflanzen.
Im Mai 2024 fand im Instituto Svizzero in Rom im Rahmen der Veranstaltung Kinship in Transformation eine Podiumsdiskussion mit dem Titel «Interspecies Love» mit Monica Gagliano, Wanuri Kahiu und Bo Zheng statt. Das Panel wurde kuratiert und moderiert von Dr. Yvonne Volkart, Leiterin Forschung am Institute Art Gender Nature (IAGN) der HGK Basel.
Die Idee dieses Kunst- und Wissenschafts-Panels war es, sich Pflanzen auf eine andere als die vorherrschende Art und Weise zu nähern; die «Liebe» – insbesondere in ihrer Bedeutung als affektive und politische Kraft der Subjektivierung – sollte dabei helfen.
In unserer kapitalistischen Kultur sind Pflanzen das zum Schweigen gebrachte «Andere», das wir Menschen nur für unsere eigenen Zwecke nutzen. Monica Gagliano sagt, dass wir unsere Beziehungen zu Pflanzen ändern müssen: Wir müssten von einer Beziehung des Besitzens zu einer des Behütens und schliesslich zu einer der nicht-hierarchischen Co-Partizipation wechseln. Anders gesagt: Wenn wir unsere Kultur der Ausbeutung ändern wollen, dann können wir damit beginnen, dass wir unsere Beziehungen zu Pflanzen als Liebesbeziehungen verstehen – und leben.
Kunst und Wissenschaft sind gute Orte für solche Experimente, von «Verwandtschaft im Wandel». So machte die Diskussion deutlich, dass nicht nur die Werke von Wanuri Kahiu («Pumzi») und Zheng Bo («Le sacre du printemps»), sondern auch Monica Gaglianos wissenschaftliche Versuche danach streben, mittels bedingungsloser Liebe zum Vegetabilen politische Kräfte zu mobilisieren.
Das von Yvonne Volkart mit Zheng Bo geführte Gespräch ist hier als Video verfügbar.
Die Veranstaltung «Kinship in Transformation» im Instituto Svizzero in Rom lud Künstler:innen und Forscher:innen aus unterschiedlichen Disziplinen und künstlerischen Praktiken dazu ein, ihre Überlegungen und Arbeiten vorzustellen und alternative Erzählungen über Verwandtschaft und Liebe zu entwickeln, die neue Perspektiven eröffnen können.
Die Podiumsdiskussion «Interspecies Love» war eine Kooperation zwischen dem Istituto Svizzero und dem Institute Art Gender Nature (IAGN) der HGK Basel, unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF).