A Wet-Run Renewal
Eine Filmreihe aus Bodies of Water, 13. Shanghai Biennale
Mit Filmen von:
Carlos Casas, Musquiqui Chihying, Saodat Ismailova, Andrés Jaque und Ivan L. Munuera, Karrabing Film Collective, Heather Phillipson, Unknown Fields (Kate Davies und Liam Young), Zadie Xa, Yong Xiang Li
Ausstellungsorte auf dem Dreispitz Basel (4142 Münchenstein b. Basel):
der TANK im Foyer, Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Hochhaus, Freilagerplatz 1
und
Kunsthaus Baselland in der Dreispitzhalle, Helsinkistrasse 5
Mit A Wet-Run Renewal präsentiert das Institut Kunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW gemeinsam mit dem Kunsthaus Baselland anlässlich der Kunsttage Basel eine besondere Auswahl an Filmen. Diese setzen sich mit den zentralen Themen von Bodies of Water, der 13. Shanghai Biennale, auseinander: planetarische Wiedervereinigung, Transspezieskollektivität, fliessende Solidarität und verkörpertes Umweltbewusstsein. Die Präsentation der Arbeiten ist einmalig in Europa und die Idee, sie in Basel zu zeigen, hat mehrere Gründe: Thematisch stehen die Filme in enger Verbindung mit dem Curriculum des Institut Kunst, das auf die Themen Natur, Ozean, Diversität und Gender fokussiert. Filipa Ramos, Dozentin am Institut Kunst, ist eine der Kurator*innen der Shanghai Biennale und hat A Wet-Run Renewal mitkonzipiert. Nicht zuletzt stellt die Präsentation in Basel angesichts der aktuellen Reisebeschränkungen in ferne Länder eine einmalige Gelegenheit dar.
A Wet-Run Renewal umfasst eine Auswahl an Filmen unterschiedlicher Längen über Beziehungen, die von Wasser sowohl geschaffen wie auch untergraben werden. Gleichzeitig widmen sich die Arbeiten einer Vielfalt an Körpern, die von Wasser ebenso geformt wie auch zerfurcht werden. Das können menschliche, tierische, pflanzliche, mineralische, mechanische, digitale, meteorologische, geologische und auch kosmische sein. Die Filme zeigen, wie Wasser die Erde und die Welt um uns herum formt und gestaltet, und sie untersuchen, welche Bedeutung dies in historischer, philosophischer, materieller und emotionaler Hinsicht hat. A Wet-Run Renewal fordert zugleich die These heraus, dass es unmöglich ist, zweimal in den gleichen Fluss zu steigen.
Die nun anlässlich der Kunsttage Basel gezeigte Filmauswahl versteht Wasser als eine physische wie auch eine konzeptionelle Ressource: Als System von Beziehungen, als methodologische Grundlage, als epistemologisches Mittel, als Mythenquelle, als Verteiler und Vermittler von Intensitäten sowie als Denkmaterie und Ausdruck von Selbst, Zugehörigkeit, Handlungsfähigkeit, Transformation und Dauer.
A Wet-Run Renewal wird in zwei Teilen und auf drei Screens auf dem Dreispitz Basel präsentiert: Zwei der Screens befinden sich im Foyer des Hochhauses der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, ein dritter grösserer in der Dreispitzhalle. Letztere verkörpert als Veranstaltungsort zugleich die langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit zweier Institutionen – initiiert und etabliert von Chus Martínez, der Leiterin des Institut Kunst, und Ines Goldbach, der Direktorin des Kunsthaus Baselland. Teil dieser Kollaboration ist die seit sechs Jahren im Kunsthaus Baselland gezeigte jährliche Diplomausstellung des Instituts Kunst sowie das gemeinsame Interesse, hiesige Künstler*innen auszustellen, zu fördern und in ihrem Werdegang zu unterstützen. Zusammenarbeit bedeutet in diesem Sinne, Teilhabe an gemeinsamen Interessen und Räumen – solche, die Platz für Reflektion bieten und an denen zugleich Werte geschaffen und vermittelt werden, die für Künstler*innen vergangener, jetziger wie zukünftiger Generationen von grosser Bedeutung sind.
A Wet-Run Renewal
—A film stream of Bodies of Water, the 13th Shanghai Biennale
Before being film this film was water.
Before being film this film was dot and pixel.
It was byte, kilobyte and megabyte.
Before being film this film was plastic and aluminium alloy.
It was lithium, cobalt oxide and carbon graphite.
It was gold, copper and silver. Platinum and tungsten.
Before being film this film was neodymium-iron-boron alloy, dysprosium and praseodymium.
It was rare metal. Rare not because it is rare. Rare because it mixes with oxygen in a rare way.
Rare metal mined in China and now returned to China, in the shape of images.
Rare metals turned into phones and cameras turned into images turned into pixels turned into light again. Softer better faster light.
After being film this film was cut, split, processed and rendered.
Light corrected, color corrected, sound corrected, length corrected, word corrected.
It was edited, crunched and compressed.
It was routed from server to server, from client to client, from protocol to protocol.
Uploaded, downloaded, streamed and projected.
By machines fuelled by petroleum, petrol, oil, paraffin and water.
By hands fuelled by sun, nutrients and water.
After being film this film was formatted, cut, weighted, packaged, pilled and wrapped.
It was flown, shipped, driven.
Freighted.
It was stored, distributed, priced, bargained, discounted, sold and bought.
Unpackaged.
It was tested, folded, crumpled, trashed.
You hold the film’s journey in your eyes.
You hold its water journey.
Your eyes that hold your own water journey.
Through your eyes, spheres of watery fluids sustained by an aqueous humour, the film’s journey penetrates your body.
The retina converts words into light, light into neural signals, neural signals into excitation.
After being film, this film will become water.
It will mumble, cry, salivate and spit.
Aerosols, tears, droplets and microdroplets.
Cough, sneeze, and sweat.
Seminal and lubricious are bodily fluids.
Water connects bodies to other bodies. Water makes and unmakes bodies. Water makes bodies into other bodies.