APPLAUS: René Pulfer
12.10.2021 | Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel
Seit 2013 zeichnet die Kunstkreditkommission Basel-Stadt in unregelmässigen Abständen Künstlerinnen und Künstler für ihr langjähriges, qualitativ hochwertiges Schaffen mit dem Basler Kunstpreis aus. Der Künstler, Kurator und Lehrer René Pulfer erhält als dritter Preisträger den mit 20'000 Franken dotierten Basler Kunstpreis 2021. Pulfer zählt zu den Wegbereitern der Videokunst in der Schweiz: In den 1970er Jahren gehörte er zu den ersten Kunstschaffenden, die in der Schweiz Videokunst schufen und vermittelten.
Die Kunstkreditkommission würdigt mit der Preisvergabe das breitgefächerte Schaffen von René Pulfer zwischen künstlerischer, kuratorischer wie auch ausbildender Tätigkeit. Pulfers audiovisuelle Arbeiten und Installationen werden bis heute in zahlreichen nationalen und internationalen Festivals und Ausstellungen gezeigt.
Fasziniert von der Gleichzeitigkeit von Realität und ihrer Abbildung brachte er zudem als Kurator damals noch unbekannte Videokünstler wie Bruce Nauman, Dara Birnbaum, Terry Fox oder Nan Hoover an die von ihm gemeinsam mit Reinhard Manz initiierten Videowochen in den Wenkenpark in Riehen. Es war in den 1980er Jahren das erste Schweizer Festival für Videokunst mit Workshops und Produktionen.
Mit seinem Engagement für die damals noch junge Videokunst fungierte er aber auch für viele andere als Impulsgeber. Ab 1980 organisierte er Film- und Videoprogramme an der Schule für Gestaltung Basel und gründete gemeinsam mit seinem Lehrer-Kollegen Enrique Fontanilles 1985 in Basel die Weiterbildungsklasse Audiovisuelle Gestaltung.
Pulfer unterrichtete und leitete die sogenannte Videoklasse bis im Jahr 2000, in der er die persönlichen Entwicklungen seiner Studentinnen und Studenten begleitete, die die Videokunst bis heute entscheidend prägen sollten. Von 2009 bis zu seiner Pensionierung 2014 stand Pulfer dem damals neu konzipierten Institut Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW vor, das nun von Chus Martínez geleitet wird.