29.10.2022 | Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, Institut Zeitgemässe Design Praxis
Applaus: Nils Lange
Nils Amadeus Lange, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Mode-Design am Institut Zeitgemässe Design-Praxis (ICDP), wurde im Rahmen der Werkschau 2022 des Kantons Zürich mit einem Werkbeitrag in der Höhe von 24'000 Franken ausgezeichnet.
Nils Amadeus Lange hat kein Atelier, sondern zieht es vor an den Orten zu arbeiten, an denen seine Werke gezeigt werden. Auch wenn er keine klassische Bühnenkarriere eingeschlagen hat, prägt das Theaterstudium an der Hochschule der Künste Bern bis heute sein sich dynamisch zwischen Performance, Choreografie und skulpturaler Praxis artikulierendes Schaffen.
So sind es einerseits der Umgang mit dem Publikum, aber auch Fragen des Sichtbarmachens, beziehungsweise des bewussten Hinter-die-Kulissen-Schauen-Lassens, die ihn mit dem traditionellen Theater verbinden – und zugleich seine Distanzierung davon erkennbar machen. Die Ordnung der Dinge zu «queeren», das heisst die Traditionen des Theaters, insbesondere aber auch gesellschaftliche Modelle und Genderstereotypen betreffende Konventionen zu dekonstruieren, ist anhaltender Bestandteil von Nils Amadeus Langes künstlerischer Praxis.
In der für die Werkschau 2022 des Kantons Zürich konzipierten Performance «e piangano ancora» führte Nils Amadeus Lange seine Recherche zu den Möglichkeiten, das Publikum in das performative Geschehen zu integrieren, fort. Ausgehend vom Akt der Klage und des Trauerns, deren Ursprung uns jedoch unerschlossen bleibt, testete Lange gemeinsam mit dem Publikum die Auswirkungen überschwänglicher Sentimentalität: Entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, wenn wir gemeinsam trauern?
248 Kunstschaffende aus dem Kanton Zürich haben sich dieses Jahr um einen Werkbeitrag beworben. In einem zweistufigen Prozess hat eine sechsköpfige Jury die eingegangenen Portfolios begutachtet. Im Rahmen der Werkschau 2022 des Kantons Zürich vergab die Fachstelle Kultur zwölf Werkbeiträge in der Höhe von je 24’000 Franken. Die Werkbeiträge sind wirksame Förderung von Zürcher Kunstschaffenden und gleichzeitig Anerkennung ihrer geleisteten Arbeit.