30.6.2023 | Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, Institut Experimentelles Design und Medienkulturen
Hot Brine – Spekulative Forschungsresidenz zu Geothermie
Auf Einladung des Critical Media Lab des Institute Experimental Design and Media Cultures (IXDM) sind Femke Snelting und Peter Westenberg aus Brüssel vom 19. Juli bis 9. August Researchers in Residence im Rahmen von «HGK @ Atelier Mondial».
Femke Snelting und Peter Westenberg aus Brüssel sind vom 19. Juli bis 9. August 2023 als Researchers in Residence des Critical Media Lab des Institute Experimental Design and Media Cultures (IXDM) zu Gast im Atelier Mondia.
Ihre Sommerresidenz unter dem Titel «Hot Brine» dreht sich um die spekulative Erforschung von Geothermie als sogenannte nachhaltige Technologie zur Erzeugung sowohl von kohlenstoffneutraler Energie als auch von Lithiumhydroxid.
Ihre nicht-sesshafte Forschungspraxis umfasst Streifzüge, heisse und kalte Bäder sowie Online- und Offline-Ausflüge. Diese werden mit situiertem Lesen/Schreiben und Experimenten mit Einkochen kombiniert. Von unsichtbaren U-Boot-Konsortien über Krypto-Täler bis hin zu unzugänglichen Prototypen geothermischer Anlagen werden Femke Snelting und Peter Westenberg erkunden, wie die Abwesenheit eines Fussabdrucks inszeniert wird und inwiefern die Auswirkungen von als Zero Carbon lithium™, NET ZERO™ (das NET ist blau und das ZERO ist grün), VMWare Zero Carbon Committed™ und Clean Energy Cybersecurity Accelerator™ markierten Technologien verdeckt werden.
Als post-evaporativen Service wird ein eintägiges Offline-Besucherzentrum im IXDM Critical Media Lab für die Öffentlichkeit geöffnet sein.
Peter Westenberg ist ein transdisziplinärer Künstler und autonomer Designer, der auf dem Gebiet der technologiebezogenen öffentlichen Kunst und des Designs arbeitet. In seinen Kurzfilmen, Spaziergängen, Fotografien und partizipatorischen Projekten untersucht er urbane Ikonografie, volkstümliche Architektur und soziale Routinen. Er ist Kernmitglied von Constant, der Vereinigung für Kunst und Medien in Brüssel, die kollektive künstlerische Forschung an der Schnittstelle von Kunst und Technologie entwickelt. Peter koordiniert das MA-Programm für autonomes Design an der KASK School of Arts in Gent. Sein aktuelles Projekt Capitalithothèque beschäftigt sich mit der antikapitalistischen Perfora-lithic Practice.
Femke Snelting entwickelt Projekte an der Schnittstelle von Verlagswesen, Feminismus und freier Software. In verschiedenen Konstellationen arbeitet sie an der Neugestaltung von Computerpraktiken, um sich von der technologischen Monokultur zu lösen. Zusammen mit Miriyam Aouragh, Seda Gürses und Helen Pritchard leitet sie das Institute for Technology in the Public Interest, ein trans-practice Gathering von Aktivist:innen, Künstler:innen, Ingenieur:innen und Theoretiker:innen. In Ecologies of Dissemination (mit Eva Weinmayr) untersucht Femke trans:feministische und dekoloniale Ansätze zu Open Access. Zusammen mit Jara Rocha hat sie Volumetric Regimes: Material Cultures of Quantified Presence (Open Humanities Press, 2022) herausgegeben. Femke unterstützt die künstlerische Forschung bei MERIAN (Maastricht) und kollektive digitale Dienste bei Nubo (Brüssel).