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future sense

Ein Symposium der DesignAgenda

Mit ihrer neuen Plattform «DesignAgenda» stellt die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW kulturelle, soziale und wirtschaftliche Themen aus einer gestalterischen Perspektive zur Diskussion.

Vor dem Hintergrund herrschender Ungleichheitsverhältnisse und Machtstrukturen wie Geschlechter- oder Klassenverhältnisse sowie den gegenwärtigen Herausforderungen und Chancen einer pluralistischen Gesellschaft, muss die Frage nach der Rolle und Verantwortung von Design aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden:

Ist es die Aufgabe von Gestalterinnen und Gestaltern die so genannte «grosse Transformation» zu initiieren, durchzusetzen oder vorzuleben? Haben diese ein besonderes Sensorium, um mit der Komplexität der genannten Problemstellungen umgehen zu können? Wie können Kreativität, prozessbezogenes Denken oder Ästhetik einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit im Sinne einer pluralistischen, demokratischen und nachhaltigen Gesellschaft leisten? Ist der Umgang mit ergebnisoffenen Prozessen im Entwurf eine Kompetenz, die Künstler und Designer dazu befähigt, mit den Unsicherheiten der Zukunft umzugehen?

Positionen zu diesen drängenden Fragestellungen werden im Rahmen des Symposiums mit externen und internen Gästen diskutiert: Keynote-Speaker sind Dr. Claude Martin, Mitglied des Club of Rome und ehem. Generaldirektor WWF International und Prof. Dr. Harald Welzer, Professor für Transformationsdesign, Europa-Universität Flensburg

Parallel dazu läuft eine Ausstellung mit Arbeiten von Studierenden, Dozierenden und Forschenden der Hochschule, deren Projekte die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft aus einem gestalterischen Blickwinkel verhandeln.

Programm und Speaker

10:00 – 10:10 Begrüssung und Einführung
Prof. Michel Renner, Direktor ad interim HGK FHNW

10:10 – 10:50 Gestaltung: Die Ungewissheit hat Zukunft
Dr. Claude Martin, Mitglied des Club of Rome / ehem. Generaldirektor WWF International

Vor bald 50 Jahren veröffentlichte der Club of Rome «The Limits to Growth». Dieser Bericht galt als revolutionär, stiess in Wirtschaftskreisen aber auch auf Unglauben und sogar Spott. Heute sind die planetaren Grenzen spürbarer denn je: Mit dem Klimawandel drohen terrestrische und marine Ökosysteme zu kippen und das gesellschaftliche Konfliktpotential wächst – die Ungewissheit der Zukunft lastet auf uns allen. Wie finden sich Kunst und Gestaltung darin zurecht? Sind sie nur Spiegelbild und Barometer, oder können sie zu Umdenken und Lösungsfindung beitragen?

10:50 – 11:30 Die Ökosoziale Transformation als gesellschaftspolitisches und kulturelles Projekt
Prof. Dr. Harald Welzer, Professor für Transformationsdesign, Europa-Universität Flensburg

Die notwendige ökosoziale Transformation ist ein gesellschaftspolitisches und kulturelles Projekt mit offenem Ausgang. Um sich aus den mentalen und materiellen Infrastrukturen der Gegenwart, aus der Schwerkraft des So-Seins herauslösen zu können, muss es attraktive Zukunftsbilder einer nächsten Gesellschaft geben. Diese fehlen bislang fast völlig. Die erste Aufgabe ist mithin, Zukunft wieder zu denken.

11: 30 – 12:00 Uhr Panel Discussion

12:00 – 13:30 Lunch

13:30 – 13:50 Getting a Sense for the Future: Negotiation, Change, and Beyond
Dr. Aylin Tschoepe, Researcher, Institut Visuelle Kommunikation HGK FHNW / Kulturanthropologie Universität Basel

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie «Zukunft» in Designkreisen kommuniziert und verhandelt wird, wird auf zwei Ereignisse in Basel eingegangen, die dahingehend bereits Denkanstösse geliefert haben («Negotiating Futures» und «Beyond Change»). Darüber hinaus wird auf verschiedene andere Werke eingegangen, die im Rahmen der Agenda 2030 einen Beitrag leisten. Aus anthropologischer Sicht werden hierbei Praktiken und Performances, die sich mit Vorstellungsarbeit und Gestaltung von «Zukünften» auseinandersetzen, betrachtet.

13:50 – 14:10 Mehrfach diskriminiert – drei visuelle Porträts
Nadia Lanfranchi, Alumna HGK FHNW

Eine Frau mit südostasiatischen Wurzeln, ein Homosexueller aus Ex-Jugoslawien, ein schwarzer, schwuler Transmann: In einer interaktiven Installation schildern Pascal, Meloe und Elinor, wie Mehrfachdiskriminierung ihren Alltag prägt. Mit beissendem Humor und Präzision sezieren sie rassistische, sexistische, homo- und transphobe Denkmuster unserer Gesellschaft.

14:10 – 14:30 Ferments and frontiers
Karolina Sobecka, Junior Researcher, Institut Ästhetische Praxis und Theorie HGK FHNW

We live in post-consumption landscapes, in dumps that we continuously make and remake, suggests Anna Tsing. However, in this destructive mixing, frothy processes of ferment and metabolic transformation presents us with new configurations of meanings, materials, and social organizations. Eyed as the new resource frontiers of «salvage capitalism», what other possibilities do these compositions open? How can we engage with them as frames and models for attuning and attending to our contaminated planet in a way that contributes to earth repair?

14:30 – 15:00 Pause

15:00 – 15:20 «Denkspielzeug für Commoning», ein Zukunftsexperiment – Praxis und Theorie
Dr. Shintaro Miyazaki, Researcher, Institut Experimentelle Design- und Medienkulturen HGK FHNW

Der Vortrag fasst die Aktivitäten des laufenden Forschungsprojekts und deren theoretischen Hintergründe zusammen. Im Kern geht es um die Gestaltung von Gemeinschaft mit Hilfe von und im Dialog mit experimentell-spielerischen Computermodellen mit Zuspitzung auf die Verteilung und Organisation von freiwilliger Arbeit innerhalb einer grösseren Wohngenossenschaft. Dabei werden auch die Zukunftspotentiale des Projekts dargelegt.

15:20 – 15:40 Spürtechniken. Von den Medien der «Naturvermittlung» zu den Ästhetiken des Spürens
Dr. Yvonne Volkart, Lecturer, Institut Ästhetische Praxis und Theorie HGK FHNW

Gegenwärtig lässt sich ein gesteigertes Interesse für den Einsatz technologischer Spürtechniken als Medien der «Naturvermittlung» beobachten:
Ökomediale Apparaturen sollen helfen, nicht-menschliche Existenzweisen, die sich bisher der menschlichen Aufmerksamkeit entzogen, wahrnehmbar zu machen. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass Messdaten einerseits als Beleg der Tatsächlichkeit und zur Politisierung unbekannter oder verleugneter Umweltphänomene benutzt werden können, und andererseits, dass die neuen Formen ein gesteigertes Bewusstseins für ein in Verbindung stehen und damit eine Sorge für die «Umwelt» erzeugen.

15:40 – 16:30 Panel Discussion

16:30 Abschluss

Moderation

10:00 – 12:00 Prof. Dr. Dorothée King
Leiterin Institut Lehrberufe für Gestaltung und Kunst HGK FHNW

13:30 – 16:30 Prof. Dr. Jörg Wiesel
Co-Leiter Institut Ästhetische Praxis und Theorie HGK FHNW

Der Eintritt zum Symposium ist frei.

Bitte beachten Sie auch die gleichnamige Ausstellung, die vom 16. Oktober bis zum 29. November 2019 geöffnet ist.

Datum und Zeit

25.10.2019, 10:00–16:30 Uhr iCal

Ort

Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW
Freilager-Platz 1
Hochhaus D, Aula, 1. Etage
4142 Basel/Münchenstein

Veranstaltet durch

Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel

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