18.11.2024 | Hochschule für Wirtschaft
Flexible Arbeitsmodelle für Gemeinde- und Stadtverwaltungen
Attraktive Arbeitsmodelle sind auch in der öffentlichen Verwaltung gefragt. Die Tagung «Fachkräftemangel – Konzepte und Lösungen für die öffentliche Verwaltung» im Rathaus Bern ging diesem Thema nach.
Auch in der öffentlichen Verwaltung ist es zunehmend schwieriger, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und Vakanzen zeitnah zu besetzen. Ein möglicher Lösungsansatz können flexible Arbeitsmodelle wie zum Beispiel Topsharing sein. Der Begriff Topsharing steht für Jobsharing in Positionen mit hoher Verantwortung, welche in der Regel auch Mitarbeitendenführung einschliesst. Es handelt sich um ein partnerschaftliches Führungsmodell, bei dem die Stellenpartner*innen nicht nur die Aufgaben teilen, sondern auch gemeinsam die Verantwortung tragen. Topsharing ermöglicht es in Funktionen Teilzeit zu arbeiten, in denen lange Zeit nur Vollzeitanstellungen angeboten wurden. Damit soll die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessert werden.
Im Rahmen der Fachtagung «Fachkräftemangel – Konzepte und Lösungen für die öffentliche Verwaltung» der Schweizerischen Konferenz der Stadt- und Gemeindeschreiber (SKSG) wurden am 15. November 2024 im Rathaus Bern Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze thematisiert. Vertreter*innen aus Gemeinde- und Stadtverwaltungen, aus dem Hochschulbereich sowie aus der Wirtschaft tauschten sich darüber aus, wie sich Verwaltungen positionieren können, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Karin Freiermuth und Christoph Vogel erhielten die Gelegenheit, einen Fachinput zu halten und an der Podiumsdiskussion teilzunehmen. Als eines von mehreren Arbeitsmodellen, welche im Rahmen des Projektes Förderung gleichberechtigter Teilhabe an (Kader-) Positionen in Schweizer Gemeindeverwaltungen in Verwaltungen implementiert wurden, wurde im Referat das Modell Topsharing vorgestellt. In Zusammenarbeit mit Gemeinde- und Stadtverwaltungen wurde im Projekt festgestellt, dass Topsharing viele Vorteile für Verwaltungen mit sich bringt: Topsharing ermöglicht es Verwaltungen, ihre Fachkräfte zu binden, den Führungsnachwuchs sicherzustellen, die Potenziale der Mitarbeitenden zu nutzen und die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen.
Über das Forschungsprojekt
Beim Forschungsprojekt «Förderung gleichberechtigter Teilhabe an (Kader-) Positionen in Schweizer Gemeindeverwaltungen» handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule für Wirtschaft FHNW, dem büro a&o und mehreren Gemeinde- und Stadtverwaltungen in der Deutschschweiz. Es wurden vier flexibel Arbeitsmodelle, welche eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen ermöglichen, in den Verwaltungen implementiert und im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit optimiert. Zudem wurde die öffentliche Toolbox-Website erarbeitet, damit interessierte Verwaltungen die Modelle, bzw. Teile davon, selbständig umsetzen können. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) und von der Stiftung des Schweizerischen Gemeindeverbands (SVG).