7.10.2021 | Hochschule für Wirtschaft
Eine Arbeitswelt voller Möglichkeiten für junge Wirtschaftsinformatik-Talente
In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Wirtschaftsinformatik-Fachleute in den verschiedensten Branchen gefragt. Auch im Bereich Public Management, wie Michael Berger beweist.
Michael hat sich schon in seiner Jugend für Computer interessiert. Nach einer erfolgreichen Informatiklehre hat er sich für ein Studium in Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW entschieden.
Mittlerweile ist er kurz davor, sein Bachelor-Diplom zu erhalten und bringt seine im Studium erlangten Skills und Erfahrungen als IT-Mitarbeiter beim Kantonalverband Aargau des Schweizerischen Roten Kreuz zum Einsatz.
Michael, warum hattest du dich für das Studium an der FHNW und speziell Wirtschaftsinformatik entschieden?
In der Ausbildung zum Informatiker habe ich gelernt, dass Softwareentwicklung mehr ist als nur das Schreiben von Programmcode. Um eine gute Software zu entwickeln, ist viel Planung und gute Kommunikation mit den zukünftigen Usern nötig. Diese Aspekte haben mich sehr interessiert, daher habe ich mich für ein Wirtschaftsinformatikstudium entschieden. Die FHNW war einerseits geografisch und andererseits wegen ihrer internationalen Verbindungen der ideale Ort für mein Studium. Genau diese internationalen Beziehungen ermöglichten es mir, ein Austauschsemester in Tokyo zu absolvieren.
Wie hast du das Studium im Ausland erlebt?
Es war sicherlich das grösste Highlight meiner Studienzeit. Ich durfte für 6 Monate in eine ganz neue Welt eintauchen. Auch wenn ich in Tokyo dieselben Fächer wie in der Schweiz belegt habe, waren die Art, wie unterrichtet wurde und auch die Inhalte gänzlich anders. Buchhaltung entspricht nicht überall auf der Welt denselben Standards und Dinge, die in der Schweiz als selbstverständlich gelten, werden an anderen Orten gänzlich anders umgesetzt.
Was mich am meisten beeindruckt hat, ist das Gemeinschaftsdenken der Japanerinnen und Japaner. Man denkt nicht zuerst an sich, sondern an die Gruppe.
Egal ob an der Uni oder bei der Arbeit jeder fühlt sich als Teil von etwas Grösserem und ist bereit, dafür zu arbeiten. Teil einer solchen Gruppe zu sein und gemeinsam Erfolge zu erzielen hat mich immer wieder motiviert über mich hinaus zu wachsen.
Ein weiteres Highlight waren die Freundschaften, welche ich zu meinen Mitstudierenden schliessen durfte. Der fachliche Austausch in den Mittagspausen und die Diskussionen in den Projektarbeiten haben das Studium um ein Vielfaches bereichert.
Wie hat dich das Studium auf deine berufliche Karriere vorbereitet?
Im Vergleich zu anderen Hochschulen ist die Praxisnähe an der FHNW mehr als nur ein Konzept. Ich durfte sowohl ein Gruppenprojekt als auch meine Bachelorthesis bei realen Unternehmen schreiben. Dies bedeutet, dass die Ergebnisse meiner Arbeiten nicht nur in wissenschaftlichen Berichten erscheinen, sondern direkt Probleme von Unternehmen adressieren und diese lösen. Genau diese Praxisnähe hat mich optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet.
Wie wichtig waren dabei extracurriculare Aktivitäten?
Aktivitäten ausserhalb des Studiums haben meine Zeit an der FHNW kulturell und persönlich bereichert. Ich war Teil des Erasmus Student Network, im letzten Semester sogar Präsident der lokalen ESN-Gruppe. Dies hat mir einen tiefen Einblick in die Organisation einer Hochschule sowie viele interessante Stunden im Austausch mit internationalen Studierenden aus aller Welt ermöglicht.
Neben den Möglichkeiten, sich ausserhalb des Unterrichts zu engagieren, bietet das Wirtschaftsinformatikstudium auch eine ganze Reihe an Wahlmodulen an. Diese Freifächer ersetzen dann einige andere Fächer und ermöglichen so eine individuelle Entwicklung.
Was sind deine weiteren beruflichen Pläne?
Meine Mitstudierenden schlagen ganz unterschiedliche Wege ein: von Polizisten mit Schwerpunkt Cybercrime über Softwareentwickler bis zu Projektleitern und Laborinformatikern ist alles dabei.
Ich selbst habe mich dazu entschlossen, meine Karriere im Bereich Non-Profit Management starten. Mein Ziel ist es, Hilfsorganisationen und Vereine bei der Digitalisierung zu unterstützen und zu begleiten. Deshalb habe ich ein Stellenangebot beim Schweizerischen Roten Kreuz angenommen. Zusätzlich werde ich mein Wissen mit einem Teilzeitmaster im Bereich Public & Non-Profit Management festigen.
Welche Erfahrungen oder Tipps möchtest du aktuellen und kommenden Studierenden mit auf den Weg geben?
Meine drei Jahre an der FHNW sind viel schneller vergangen als gedacht. Ich blicke voller Stolz auf eine lehrreiche und spannende Zeit. Auf eine Zeit voller Herausforderungen, aber auch voller neuer Freundschaften und neuem Wissen. Allen neuen Studierenden möchte ich sagen: nutzt die Zeit, tauscht euch mit anderen Studierenden über das Gelernte und über neue Ideen aus. Es ist eine einmalige Chance, ein Netzwerk aufzubauen. Weiter ermutige ich euch dazu, Wahlfächer nicht nur zu wählen, weil sie vermeintlich einfach sind, sondern bewusst Vorlesungen zu besuchen, welche euch interessieren.