9.12.2024 | Hochschule für Wirtschaft
Rückläufige Innovationstätigkeit in der Schweiz – neues SBFI-Projekt
Die Schweiz zählt zu den wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt. Dies ist massgeblich durch wirtschaftlich erfolgreiche Innovationen bedingt. Allerdings zeigt ein Rückgang der in Forschung und Entwicklung tätigen Unternehmen, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), ein anderes Bild.
Eine erste Kurzstudie der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Kooperation mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich und dem Chair of Economics & Management of Innovation der EPFL, im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), analysierte diese Entwicklung und die Trends in der Innovationstätigkeit. Die Studie beleuchtete mehrere Herausforderungen für Unternehmen: die wachsende Bedeutung der Kunden für den Innovationsprozess, die zunehmende Digitalisierung, Nachhaltigkeitsanforderungen, verschärfte Vorschriften und veränderte Wettbewerbsbedingungen.
Die Studie führte auch zur Erkenntnis, dass ein "One-size-fits-all"-Ansatz für die Innovationsförderung ungeeignet ist. Das Folgeprojekt "Neue Innovationsmodelle" soll die Ursachen des Rückgangs eingehend analysieren und Lösungsansätze entwickeln. Es konzentriert sich auf sektorspezifische Innovationsmodelle und die Konsequenzen für die Innovationspolitik. Es definiert vier zentrale Themenbereiche: datenbezogene Praktiken, nachhaltigkeitsbezogene Innovationen, Regulierung und Innovation sowie Innovationszusammenarbeit.
Vier Sektoren stehen im Fokus: Medizintechnologien (Med-tech), Finanzen & Fintech, Pharmazeutika sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Diese Branchen zeigen eine bemerkenswerte Innovationsdynamik und sind stark von Makrotrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit betroffen. Ergänzend werden die Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie sowie die Nahrungsmittelindustrie in die Studie einbezogen.
Zur Analyse werden drei Methoden eingesetzt: Literatur- und Datenanalyse, Online-Befragungen von Unternehmen und Delphi-Befragungen sowie Workshops mit Industrievertretern.
Die Studie wird unter dem Lead der Hochschule für Wirtschaft FHNW zusammen mit der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich und cdem Center for Aviation & Space Competence (CFAC) der Universität St. Gallen im Auftrag des SBFI durchgeführt. Sie wird unterstützt durch die Innosuisse, Swiss Medtech, Interpharma, Swico, die Schweizer Bankiersvereinigung, den Schweizer Versicherungsverband und Swiss Fintech Innovations. Das Projekt wurde im Juni 2024 begonnen und wird im November 2025 abgeschlossen.