«Spielen bringt Menschen zusammen»
Während dem Studium entwickelte Florian Widmer einen Businessplan für ein Brettspiel-Café. Nach seinem Abschluss hat er seine Idee in die Tat umgesetzt.
Zürich Altstetten. Hinter dem Bahnhof und zwischen den Geschäftshochhäusern liegt eine kleine, charmant-urbane Containersiedlung. Hier haben Florian Widmer und Benjamin Kühnis ihren Traum verwirklicht. Unter dem Namen DuBischDra haben sie im Juli 2019 das erste Brettspiel-Café in Zürich eröffnet. Für zehn Franken Eintritt können Spielbegeisterte hier bekannten Klassikern frönen oder in der umfangreichen Spielesammlung neue Geheimtipps erkunden. 1000 Brett- und Kartenspiele haben Platz – die ganze Sammlung der beiden Gründer ist etwa zehn Mal so gross.
«Die Idee eines Brettspiele-Cafés ist es, die Leute zu verbinden. Spielen bringt Menschen zusammen, die sich sonst nicht kennen», erklärt Florian das Konzept. «Wir denken auch, dass unser Café ein toller Ort für ein erstes Date ist. Beim Spielen lernt man Leute aus einer ganz anderen Perspektive kennen, als wenn man in einer Bar sitzt und Smalltalk macht.»
Wie alle Jungunternehmer mussten auch die Gründer von DuBischDra Lehrgeld zahlen. «Wir hatten beide keine Erfahrung mit dem Gastrogeschäft», sagt Benjamin. «Da hatten wir ein paar Dinge unterschätzt. Zum Beispiel den Einkauf, die Wahl der richtigen Partner – und das Putzen.»
Benjamin und Florian im DuBischDra (Foto: Florian Schönmann).
Das mittelfristige Ziel von Florian und Benjamin ist, von ihrem Spiele-Café leben zu können. Und sie sind auf gutem Weg. Eine Stammkundschaft hat sich DuBischDra bereits aufgebaut. Zudem kommen immer mehr Familien für einen gemütlichen Nachmittag und auch Angestellte aus den benachbarten Firmen, um nach Feierabend noch etwas zu trinken.
Über Umwege zur Geschäftsidee
Florian und Benjamin teilen die Leidenschaft für Spiele und die Ambition, als Jungunternehmer erfolgreich in die Selbständigkeit zu starten. Florian ist seit über 17 Jahren in einem Spiele-Verein, Benjamin lernte das Konzept des Spiele-Cafés auf Reisen in Toronto kennen. Zu Geschäftspartnern wurden sie aber über Umwege.
«Eine Mitstudentin von Florian war im gleichen WhatsApp-Chat wie ich. Dort postete sie dann ein Foto mit der Spiele-Wand aus Florians Hobbyraum im Hintergrund», erzählt Benjamin. So entstand der erste Kontakt, später gründeten sie eine gemeinsame GmbH und organisierten ein erfolgreiches Crowdfunding. Den Businessplan hatte Florian schon in der Studienrichtung International Entrepreneurship ausgearbeitet. Dabei wäre es fast nicht so weit gekommen.
«Ich habe International Management studiert, weil ich das Ziel hatte, im Ausland zu arbeiten. Zunächst belegte ich die Studienrichtung Banking and Finance, weil das meinen Karriereplänen entsprach», führt Florian aus. «Ich musste dann aber feststellen, dass mir das Thema einfach nicht so liegt. Ich sprach deshalb mit dem Studiengangleiter und er empfahl mir, eine Studienrichtung zu wählen, die mir Spass macht. Banking and Finance könnte ich ja immer noch im Master-Studium machen. Das Thema Unternehmertum hat mich gereizt, deshalb wechselte ich dann die Studienrichtung. Und diese Entscheidung hat sich ja ausgezahlt.»
Tipps aus dem Studium
Die Erfahrungen und Erlebnisse in der Studienrichtung International Entrepreneurship gehören für Florian zu den Highlights seiner Studienzeit. Ein weiterer Höhepunkt war seine Teilnahme an Focus India. «Ich habe im Teilzeit-Modell studiert und nebenbei gearbeitet, deshalb konnte ich kein Auslandssemester machen. Die drei Wochen mit Focus India waren wirklich ein Highlight, das kann ich jedem empfehlen.»
Was für Tipps hält der erfolgreiche Startup-Gründer noch für aktuelle und künftige Studierende bereit? «Nutzt die Zeit, die ihr habt und profitiert vom Feedback der Dozierenden. Ich kann heute noch von ihren Empfehlungen profitieren. Wenn man etwas investiert, zahlt sich das später wieder aus.»
Wir wünschen DuBischDra und seinen jungen Inhabern viel Erfolg für die Zukunft.
Weitere Informationen
Webseite BSc Business Administration (International Management)