Steigende Regulierungsdichte im Gesundheitswesen: neue SNF-Studie

Das neue SNF-Forschungsprojekt des Instituts für Nonprofit- und Public Management untersucht, wie das Schweizer Gesundheitssystem auf die wachsenden Anforderungen durch eine steigende Regulierungsdichte reagiert. Der Fokus liegt auf den Strategien von Organisationen und Fachkräften, die trotz begrenzter Ressourcen eine qualitativ hochwertige Dienstleistung sicherstellen müssen.

Das Projekt der Hochschule für Wirtschaft FHNW widmet sich der Frage, wie eine steigende Regulierungsdichte («Policy Growth») die Tätigkeiten von Gesundheitsakteuren auf organisatorischer und individueller Ebene beeinflusst. Es werden Strategien untersucht, mit denen Organisationen auf wachsende regulatorische Anforderungen reagieren, sei es durch Ressourcenmanagement, Priorisierung von Aufgaben oder andere Ansätze. Parallel wird analysiert, wie Fachkräfte, sogenannte Street-Level Bureaucrats (SLBs), diese Strategien aufgreifen und in ihrem Arbeitsalltag umsetzen resp. alternative Lösungsstrategien entwickeln. Ziel ist es, die Reaktionen auf die erhöhten regulatorischen Anforderungen zu verstehen und dabei Erkenntnisse über die damit verbundenen Konsequenzen für die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems zu gewinnen. Das Projekt vergleicht zwei Bereiche: Pflegeheime und die ambulante Pflege in mehreren Schweizer Kantonen. 

Das Wachstum gesundheitspolitischer Regulierungen spiegelt gesellschaftliche Bedürfnisse und politische Zielsetzungen wider, bringt jedoch eine erhöhte Komplexität für die Umsetzungssysteme mit sich. Angesichts der häufig stagnierenden oder gar sinkenden Ressourcen sind innovative Bewältigungsstrategien erforderlich. Dieses Projekt schliesst eine Forschungslücke, indem es sich gezielt auf das Gesundheitswesen konzentriert, ein bisher wenig erforschtes Feld im Kontext der wachsenden Regulierungen.

Start im Frühjahr 2025, Laufzeit 4 Jahre