Swiss Career Survey: Die Karrierewünsche unserer Studierenden
Die Hochschule für Wirtschaft FHNW nahm an einer schweizweiten Befragung des Career Services Network Switzerland CSNCH teil. Mehr als 9'000 Studierenden an 18 Hochschulen äusserten sich zu ihren Präferenzen bei der Wahl der künftigen Karriere. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Interessen, Wertvorstellungen und Kompetenzen der Studierenden.
Das Career Services Network CSNCH führte im November 2020 erstmalig eine schweizweite Befragung von Studierenden durch. «Mit über 9'000 Antworten handelt es sich beim Swiss Career Survey um die grösste derartige Studie von unabhängiger Seite», wie Marcel Hirsiger, der Präsident des Netzwerks und Dozent an der FHNW, ausführt. Die Daten der Hochschule für Wirtschaft FHNW zeigen dabei ein deutliches Bild, was die Karrierepräferenzen der eigenen Studierenden angeht.
So bevorzugen die Studierenden eine Karriere in den Branchen «Banken und Finanzdienstleistungen» (17%) sowie «IT / Telekommunikation / Medien» (17%). Zu den beliebtesten Funktionen gehören «Strategie / Consulting» (19%) und «Management» (15%). Fast die Hälfte strebt eine Karriere in einem Grossunternehmen an (42%), während 26% keine Präferenz in Bezug auf die Unternehmensgrösse haben. In einem Start-Up möchte nur gerade jede/r Siebte arbeiten.
Verantwortung und Dienst am Allgemeinwohl
Deutlich ist das Bild auch bei der Frage nach den Interessen bei der Wahl des künftigen Berufs: An vorderster Stelle stehen «responsible leadership» und «achieving things together». Die fachliche Komponente («focus on subject») kommt mit deutlichem Abstand erst auf dem dritten Rang. In Bezug auf die eigenen Kompetenzen schätzen die Studierenden ihre Fähigkeit zur Gestaltung («creating and conceptualising») am grössten ein. Nach ihren Wertvorstellungen befragt, stufen die Studierenden «benevolence» und «universalism» am höchsten ein. Traditionelle Werte wie Konformismus oder Macht rangieren am untersten Ende.
Für die Studierenden der Hochschule für Wirtschaft FHNW müssen künftige Arbeitgeber insbesondere vielfältige und abwechslungsreiche Aufgaben sowie flexible Arbeitsbedingungen bieten; der Inhalt der Arbeit selber scheint dabei weniger wichtig.
Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Auffallend in den Ergebnissen sind Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So zeigen Studentinnen viel mehr Offenheit in Bezug auf die Branche oder Funktion, während ihre männlichen Kollegen deutlich klarere Präferenzen äussern. Auch bei den Fragen nach den Interessen zeigen sich Differenzen: So sind Frauen etwa weitaus stärker an Kreativität interessiert. Und während beide Geschlechter an vorderster Stelle die gleichen Wertvorstellungen äussern, ist das Bild für die Frauen wesentlich deutlicher als für Männer.
Am offensichtlichsten werden die Unterschiede allerdings bei der Frage nach dem künftigen Lohn: Im Schnitt haben die Studierenden der Hochschule für Wirtschaft FHNW zwar eine sehr realistische Einschätzung, was nach dem Studium zu erwarten ist. Aber: Studentinnen erwarten durchschnittlich rund 5'500 Franken weniger als Studenten.