Wertekongruenz als Erfolgsfaktor für nachhaltige Freiwilligkeit?
Freiwilligenarbeit kann für die handelnde Person verschiedene Funktionen erfüllen. Als Erfolgsfaktor für nachhaltiges Engagement wird postuliert, dass eine Passung bestehen muss zwischen jenen Motivfunktionen, die für die Freiwilligen besonders relevant sind, und den Merkmalen und Gelegenheiten, die die Freiwilligentätigkeit bietet. Der Ausdruck eigener Werte erweist sich als zentrales Motiv für Freiwilligenarbeit.
Daher widmet sich dieses Projekt dem Phänomen der Wertekongruenz zwischen Freiwilligen und den Organisationen, für die sie tätig sind. Wertvorstellungen Freiwilliger können mit Werten, die für den Fortbestand einer Organisation von Bedeutung sind, in Konflikt geraten.
- In welchem Ausmass stimmen die Werte der Freiwilligen mit den Werten der Organisation überein?
- Wie wirkt sich die Kongruenz bzw. Diskrepanz der Werte auf die Bereitschaft Freiwilliger aus, sich weiterhin für die Organisation einzusetzen?
- Welche Rahmenbedingungen fördern Wertekongruenz bzw. mildern die negativen Folgen, falls Freiwillige eine Kluft zwischen den eigenen Werten und jenen der Organisation erleben?
Antworten auf diese Fragen soll das Projekt liefern.
Im Rahmen einer quantitativen Studie wird der Einfluss von Wertekongruenz auf die Zufriedenheit, die Rollenidentität und die Fortsetzungsintention Freiwilliger untersucht. Um die Effekte der Wertekongruenz vergleichen zu können, werden zusätzlich die Aufgabengestaltung und das Führungsverhalten von Koordinatoren als Einflüsse erhoben. Vor dem Hintergrund der Selbstbestimmungstheorie werden vermittelnde motivationale Prozesse untersucht, welche die Auswirkungen von Wertekongruenz bzw. -diskrepanz erklären sollen.
Zur schriftlichen Befragung werden alle Freiwillige oder Freiwillige bestimmter Tätigkeitsfelder eingeladen. Pro Organisation finden ausserdem Workshops mit Freiwilligen und Koordinatorinnen und Koordinatoren für Freiwilligenarbeit statt. In diesen Workshops werden u.a. die Ergebnisse der Erhebung reflektiert und Mass-nahmen zur Weiterentwicklung der Freiwilligenarbeit diskutiert.
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Nonprofit und Public Management