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Geschlechtergerechte und attraktive Arbeitsbedingungen gegen den Personalmangel in der Hotel- und Gastrobranche

Wir entwickeln basierend auf einem partizipativen Forschungsansatz vier Produkte, um die Gleichstellung der Geschlechter in Arbeitsstellen ohne formale Qualifikationsanforderungen (AofQ) in der Hotel- und Gastrobranche zu fördern und somit einen Beitrag gegen den Personalmangel in dieser Branche zu leisten.

Viele Schweizer Betriebe in der Hotel- und Gastrobranche sind von einem ausgeprägten Personalmangel, einer hohen Fluktuation sowie Abwanderung der Beschäftigten in andere Branchen betroffen. Zudem gibt es in der Branche einen grossen Bedarf an verbesserten Arbeitsbedingungen in den Bereichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Weiterbildung und Laufbahngestaltung, Arbeitszeiten, Lohngestaltung und Sozialversicherungen, Prävention von sexueller Belästigung, Organisationsform, Führung, sowie Mitwirkungsmöglichkeiten.

Darüber hinaus besteht Handlungsbedarf bezüglich der Sensibilisierung von Betrieben für gleichstellungsrelevante Problemstellungen sowie in der Entwicklung und Bereitstellung von Lösungsansätzen. In der Hotel- und Gastrobranche als einer der Tieflohnbranchen sind nämlich Arbeitsstellen ohne formale Qualifikationsanforderungen übervertreten, welche wiederum vergleichsweise oft von Frauen und Personen ohne schweizerische Staatsbürgerschaft besetzt sind.

Auch mit Blick auf die Forschung besteht eine markante Lücke, was die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeit ohne formale Qualifikationsanforderungen anbelangt. In der Schweiz existieren zwar Studien zu AofQ, jedoch liegt dort der primäre Fokus weder auf Geschlechterungleichheiten noch auf der Gastronomie-/Hotelbranche, im Gegensatz zur internationalen Forschung. Hinzu kommt, dass die Definition dieser Problemstellungen aus der Logik der Betriebe und der Beschäftigten fehlt, obwohl Handlungsbedarf und Lösungsansätze in der Praxis schon lange in Diskussion sind.

Dieses Projekt hat deshalb mitunter zum Ziel, Herausforderungen und Lösungen aus der Sicht von Betrieben zu präsentieren, die sich ausdrücklich als sozial nachhaltig und gleichstellungsorientiert positionieren und intensiv mit der Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen befassen. Ein wichtiger Teil des Projekts besteht darin, diese Herausforderungen und Lösungsansätze für alle Betriebe zugänglich zu machen. Die partizipative Erarbeitung und Spezifizierung der Herausforderungen und Lösungen erfolgt in engem Austausch mit allen Beteiligten.

Es werden vier Produkte erarbeitet, um die Gleichstellung der Geschlechter in Arbeitsstellen ohne formale Qualifikationsanforderungen in der Hotel- und Gastrobranche zu fördern und somit gleichzeitig einen Beitrag gegen den Personalmangel in dieser Branche zu leisten:

Dabei handelt es sich um

  • ein Online-Analysetool, das eine betriebliche Standortbestimmung (Selbstevaluation) hinsichtlich sozialer Nachhaltigkeit in Hotel- und Gastrobetrieben ermöglicht.
  • ein Online-Tool bestehend aus einer Challenge Map mit einer Übersicht über gleichstellungs- und rekrutierungsrelevante Herausforderungen für Betriebe und Beschäftigte der Hotelbranche.
  • eine Solution Map mit einer Übersicht über gleichstellungsrelevante Lösungsansätze und good practices von sozial nachhaltigen Betrieben der Hotel- und Gastrobranche.
  • einen Empfehlungskatalog für die Branche sowie die Beschäftigungs-, Gleichstellungs- und Bildungspolitik.

Falls Sie Teil unseres Projekts werden möchten, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!

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