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Auftragssegmentierung der Produktion durch Push-and-Pull-Aufträge

Neuartige, schlanke Steuerungsprinzipien für die hybride Push-Pull-Produktion bei gemeinsam genutzten Ressourcen.

Push an Pull

Ziele

Das Ziel des Business Process Engineering in der Produktion besteht darin, Geschäftsprozesse optimal zu gestalten und die Leistungsfähigkeit der Auftragslogistik wirkungsvoll zu verbessern. Optimal bedeutet, dass die logistischen Zielgrössen, wie Termintreue, Durchlaufzeit, Lagerbestand/Work in Process (WIP) sowie die Auslastung im strategisch geforderten Rahmen liegen - unter Berücksichtigung von betrieblichen Kostengrössen und variablen Auftragseingängen.

Ausgangslage

Die Schweizerische Industrie ist gekennzeichnet durch einen hohen Mix an unterschiedlichen Auftragstypen - nur sehr selten ist eine reine Gross-Serienfertigung weniger Produkte anzutreffen. Dieser komplexe Auftragsmix betrifft die Vertriebsaufträge als auch die Vielfalt von Fertigungsauftragstypen: Bei den Vertriebsauftragsarten wird typischerweise zwischen Standardprodukten und kundenspezifischen Produkten unterschieden. Hinzu kommen weitere Vertriebsauftragsarten wie z.B. Ersatzteilaufträge, Reparaturaufträge.

Die Produktion verfolgt klassischerweise den Ansatz, zwischen unterschiedlichen Fertigungsauftragstypen, wie Kunden-Push, Lager-Pull, Taktfertigung oder Kanban-Aufträgen zu unterscheiden. Nur teilweise decken sich diese Segmentierungsarten mit denjenigen des Vertriebs.

Den Vorteilen einer Segmentierung stehen stets auch Nachteile hinsichtlich einer integrierten Planung und Steuerung  der unterschiedlichen Auftragstypen gegenüber. Dies erhöht für die Planenden die Komplexität und provoziert im Rahmen der Auftragssteuerung und Priorisierung oft ungünstige Entscheidungen auf Grund mangelnder Transparenz.

Ergebnis

Als hilfreich hat es sich erwiesen, eine im Rahmen des KTI-Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit Forschungs-und Industriepartnern entwickelte Methode zur Analyse und Visualisierung der Auftragssegmentierung anzuwenden. Dies hilft den Unternehmen, in einem ersten Schritt die verschiedenen Auftragstypen und deren Koordinationserfordernisse zu identifizieren sowie Probleme und Schwachstellen zu benennen. Häufig geht es auch darum, eine "gemeinsame Sprache" zwischen den Bereichen und innerhalb der Bereiche zu finden. Denn nicht immer ist allen am Prozess Beteiligten gemeinsam, was sie z.B. unter einem "Ersatzteilauftrag" oder einer "Standardmaschine" verstehen.

Um den Mix aus unterschiedlichen Planungs- und Steuerungsmethoden sinnvoll zu integrieren, wurden optimierte Methoden und Verfahren zur Verbesserung der logistischen Gesamtleistung entwickelt. Dabei hat sich gezeigt, dass die bekannten technischen Lösungsansätze aus dem Operations-Research wie "Advanced Planning Systeme/APS", "Manufacturing Execution Systeme/MES", etc. in einem eher schwer planbaren Kontext oft noch keine zielführenden Lösungen darstellen.

Nur ein integrierter Lösungsansatz, welcher die Organisation, Prozess-Segmentierung und Technikunterstützung gemeinsam zu optimieren vermag, hat das Potenzial, die Leistungsfähigkeit der Auftragslogistik wirkungsvoll zu verbessern.

Projekt-Information

Ausführung Institut für Business Engineering FHNW
Forschungspartner Institut Mensch in komplexen Systemen FHNW
Dauer 18 Monate
Förderung Kommission für Technologie und Innovation KTI
Projektleitung Prof. Ing. Dieter Fischer

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