18.1.2023 | Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz, Hochschule für Technik
Nachhaltiger Burgergenuss
Insekten stehen in vielen Kulturen auf dem Speiseplan. Doch in westlichen Ländern haben viele Menschen Vorbehalte gegenüber den winzigen Proteinlieferanten. Dabei könnten insektenbasierte Lebensmittel das Nahrungsmittel der Zukunft sein. Forschende des Instituts für Biomasse und Ressourceneffizienz an der Hochschule für Technik FHNW analysierten den Umweltfussabdruck von Mehlwurm-Burgern und haben dabei Erstaunliches herausgefunden.
In dieser Studie wurden die Umweltauswirkungen der Produktion von Mehlwürmern durch das Unternehmen Ensectable und der Produktion von Mehlwurm-Burger-Patties durch das Unternehmen Essento analysiert und quantifiziert. Ausserdem wurden die Umweltauswirkungen dieser Produkte mit denen von konventionellen Alternativprodukten wie Rindfleisch (Burger Patties) verglichen.
Ein Mehlwurm-Burger-Patty (85 g) hat einen ökologischen Fussabdruck von 0,23 kg CO2e oder 532 Umweltbelastungspunkten (UBP). Unter den Lebensmittelzutaten hat neben Mehlwürmern (18% CO2e, 22% UBP) auch Sonnenblumenöl einen hohen Anteil am Ergebnis (6% CO2e, 19% UBP). Die Verpackung hat eine sehr hohe Relevanz und trägt mit rund 30% (CO2e) und 14% (UBP) zum ökologischen Fussabdruck bei.
Ein aus Mehlwürmern hergestellter Burger hat einen deutlich geringeren ökologischen Fussabdruck als ein aus Rind-, Hühner- oder Schweinefleisch hergestellter Burger. Ebenso ist der Fussabdruck geringer als der von vegetarischen Burgerpatties.
Optimierungspotenzial bei der Mehlwurm-Produktion, insbesondere bei der Art und Menge des Futters, besteht in der konsequenten Verwendung von Lebensmittelabfällen (d.h. auch in der zukünftigen industriellen Produktion, wie bisher, Reste aus der Karottenernte und -verarbeitung statt der Karotten selbst zu verwenden). Bei der Herstellung von Mehlwurmküchlein kann durch die besondere Wahl des Speiseöls der ökologische Fussabdruck verringert werden.…