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Kapitän Dransfeld setzt die Segel zu neuen Ufern

Über die letzten 12 Jahre hat Clemens Dransfeld das Institut für Kunststofftechnik zu einer leistungsfähigen Forschungsorganisation mit internationaler Ausstrahlung aufgebaut. Ab September übernimmt er eine neue Herausforderung an der TU Delft.

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Nach über 15-Jähriger Industrietätigkeit übernahm Clemens Dransfeld 2006 mit Gründung der Fachhochschule Nordwestschweiz die Leitung des Instituts für Kunststofftechnik. Dransfeld hatte vorgängig Werkstoffwissenschaften an der ETH studiert, bei Dow Chemical Faserverbundbauteile für die Automobilindustrie entwickelt und 10 Jahre erfolgreich ein eigenes Ingenieurbüro geleitet und dabei unter anderem zum Sieg des Schweizerischen America’s Cup Herausforderers Alinghi beigetragen.

Fokus auf Faserverbund-Werkstoffen

Das Institut an der FHNW bzw. dessen Vorgängerorganisation hatte eine langjährige Tradition in der allgemeinen Kunststoffverarbeitung und im Spritzguss im speziellen. Dransfeld erkannte sehr früh die Zeichen der Zeit und setzte darauf, bestehendes Wissen der Kunststoffverarbeitung in neue Anwendungen und Technologien einzusetzen und besonders den Bereich der Faserverbund Werkstoffe konsequent weiterzuentwickeln. Dieser interdisziplinäre Ansatz aus Polymerchemie, Verfahrenstechnik und Strukturmechanik entwickelte sich rasch zum Markenzeichen des Instituts und etablierte dieses als geschätzten Forschungspartner im In- und Ausland. Auch in der Ausbildung wurde diese Philosophie erfolgreich umgesetzt. Die FHNW bietet heute das erfolgreichste Kunststofftechnik-Profil im Rahmen eines Maschinenbaustudiums an, der ausgewiesene Schwerpunkt der Faserverbundwerkstoffe wird mit den Kompetenzen der Kunststoffverarbeitung verschmolzen und bietet ein herausforderndes, interdisziplinäres Curriculum welches von Studierenden geschätzt wird und ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigert.

Gesuchter Experte

Clemens Dransfeld beim SegelnDass hier in der Schweiz ein neues Industriesegment deutlich an Fahrt gewinnt, blieb auch dem Bund nicht verborgen. Zusammen mit Schweizern Partnern aus Industrie und Hochschule gelang es ihm das Carbon Composites Netzwerk Schweiz aus der Taufe zu heben, um Technologiepartner zu vernetzen und den Zugang zu attraktiven Absatzmärkten zu erleichtern. Die Innosuisse, die Agentur für Innovationsförderung der Eidgenossenschaft, unterstützt dieses Vorhaben, welches Dransfeld seit 2012 von Anfang an präsidierte mit erheblichen Mitteln. Aufgrund seiner Expertise in der Technologieinnovation wurde Dransfeld zudem in den Innovationsrat der Innosuisse berufen um die Zukunft der Förderung der angewandten Forschung in der Schweiz mitzugestalten. «Leider» blieb sein Wirken auch im Ausland nicht unbemerkt, mit einem weinenden und einem lachenden Auge hat er sich entschlossen einen Ruf an die TU Delft in die Niederlande folgen. In einer der grössten Fakultäten für Luft- und Raumfahrt und Europa wird sich seine neue Professur den «Aerospace Manufacturing Technologies» widmen. Dass hier Faserverbundwerkstoffe eine grosse Rolle spielen, überrascht nicht.

In den 12 Jahren seines Wirkens am Institut für Kunststofftechnik hat Dransfeld massgeblich dazu beigetragen, der Schweizer Kunststoffindustrie mit Produkt- und Verfahrensinnovationen mit Hochleistungspolymeren und Verbundwerkstoffen neue Impulse zu geben. Er wird der FHNW und dem Institut weiterhin eng verbunden bleiben. Prof. Dr. Markus C. Grob, Gruppenleiter Chemie und Analytik, übernimmt interimistisch die Leitung des Instituts. Wir wünschen dem Segelenthusiasten alles Gute in den Niederlanden. Mast- und Schotbruch!

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