Ausgezeichnete Studierende entwickeln App für Mikrosatelliten

Die App für den SwissCube soll komplexe Daten verständlich darstellen (Bild: Solenix).

«Dieses Projekt war für uns die Erforschung einer unbekannten Sphäre», sagt Annika Winterhalter lachend, «einerseits, weil die Daten eines Satelliten helfen, Unbekanntes zu entdecken, andererseits, weil wir vorher keine Ahnung von diesem Thema hatten.» Die beiden iCompetence-Studierenden Annika Winterhalter und Joep Neijt haben für ihre Bachelor-Thesis den Auftrag erhalten, Live-Informationen zum Satelliten SwssCube in eine App verständlich und informativ darzustellen.

Satelliten-Missionen sichtbar machen
Auftraggeber war die Firma Solenix aus dem Solothurnischen Kappel. Das KMU mit Standorten in Darmstadt und Rom entwickelt Software-Lösungen für die Raumfahrt-Industrie. Ein Produkt des Unternehmens ist das Mission Control System «ELVETI», welches auch die Daten des ersten Schweizer Satelliten SwissCube verwaltet. «Kleine Satelliten-Missionen wie SwissCube werden oft von verschiedenen öffentlichen Institutionen finanziert, die ihr Engagement gerne nach aussen tragen wollen», erklärt Yann Voumard von Solenix. Eine App, die sowohl für die Öffentlichkeit verständlich ist, aber auch professionellen Nutzenden einen Mehrwert gibt, könnte diesem Bedürfnis entgegenkommen.

Sicherheit hat hohe Priorität
«Zuerst mussten wir uns über die technische Funktionsweise eines Mission Control Systems schlau machen», beschreiben Annika Winterhalter und Joep Neijt ihr Vorgehen, «aber auch was SwissCube überhaupt erforscht, mussten wir zuerst recherchieren.» SwissCube wurde von Studierenden Schweizer Universitäten und Fachhochschulen ― auch an der FHNW ― gemeinsam entwickelt. Der 10x10x10-cm-kleine Satellit sollte u.a. das Nachthimmellicht-Phänomen untersuchen. Im Vordergrund stand aber immer der Lern-Faktor für die beteiligten Studierenden. Auch Annika Winterhalter und Joep Neijt können von diesem Konzept profitieren. Parallel zur Entwicklung des User Interface suchten sie eine technische Lösung für die Echtzeit-Kommunikation zwischen App und Satellit. «Die serverseitige Erweiterungen für das Mission Control System war für uns eine echte Herausforderung», geben die beiden iCompetence-Absolvierenden zu, «wir mussten besonders auf die Sicherheit des Datentransfers  achten und das System vor der Überlastung durch zu viele Anfragen schützen.» Eine andere Challenge war die attraktive Darstellung relativ «trockener» Daten im User Interface.

Annika Winterhalter (zweite von rechts) und Joep Neijt (mitte) nehmen den Actemium Talent Award entgegen (Bild: Actemium).

Ausgezeichneter Praxisbezug
Die Auszeichnung mit dem Actemium Talent Award ist für die ehemaligen Studierenden vor allem eine Bestätigung, dass sie ihre Arbeit erfolgreich abgeschlossen haben. «An der Preisverleihung konnten wir sehen, welche tollen Abschlussprojekte die anderen Hochschulen durchführen», erzählt Joep Neijt, «der Praxisbezug war bei unserem Projekt sehr hoch.» Die App für SwissCube soll im Frühjahr 2017 auf iOS und Android verfügbar sein. Und wie der Satellit wollen Annika Winterhalter und  Joep Neijt auch nach dem Studium in ihren Jobs weiter unbekannte Sphären erkunden.

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Was ist der Actemium Talent Award?
Das Schweizer Ingenieur-Unternehmen Actemium entwickelt Lösungen im Bereich der Elektro-, Automatisierungs- und IT-Technik für die vernetzte Industrie- und Gebäudeautomation sowie das übergeordnete Produktionsmanagement. Als Ausbildungsunternehmen ist es uns wichtig junge Talente zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben ihr Talent zu zeigen und mit anderen zu teilen", sagt Patrick Vergult, Managing Director von Actemium Schweiz AG. Die Jury aus Fachspezialisten der Industrie und Vertreter von Actemium bewertet Aspekte u.a wie Praxisrelevanz, Nachhaltigkeit und Innovationsgrad.
www.actemium.ch