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11.8.2022 | Hochschule für Technik und Umwelt

Mit dem praxisintegrierten Bachelorstudium gegen den Fachkräftemangel

Energiewende, Strommangel, Digitalisierung und Klimawandel: Um die aktuellen Herausforderungen der Schweiz zu meistern, braucht es mehr Fachkräfte, insbesondere in den Bereichen Technik und Informatik. Eine neue Studienform an der Hochschule für Technik FHNW motiviert Maturandinnen und Maturanden, Praxis und neues Wissen zu verbinden – und ein Teil der Lösung zu werden.

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Das PiBS-Modell verbindet Studium und Praxiserfahrung in einem Unternehmen. (Bild: Brugg Cables)

Der Fachkräftemangel in der Schweiz nimmt zu – insbesondere im technischen Bereich. Auf den ersten beiden Plätzen des schweizerischen Fachkräftemangel-Index sind die Ingenieur- und Informatikberufe zu finden.

Dabei sind die aktuellen Herausforderungen der Schweiz ohne die richtigen Fachkräfte kaum zu bewältigen. Im Fokus steht momentan vor allem die schweizerische Energieversorgung und der damit verbundene Ausbau erneuerbarer Energien: Temperaturrekorde, drohende Mangellagen und rasant steigende Preise für fossile Energieträger und Strom erhöhen die Dringlichkeit der Energiewende.

«Für die Umsetzung der Energiewende braucht es gut ausgebildete und innovative Ingenieurinnen und Ingenieure», sagt Ruth Schmitt, Leiterin Ausbildung der Hochschule für Technik FHNW. «Wir bieten darum Maturandinnen und Maturanden ab dem Herbstsemester 2022 einen neuen, direkten Weg zum Studium an. So wollen wir mehr junge Leute für eine technische Ausbildung gewinnen.»

Duales Studium für Maturandinnen und Maturanden

Wer ein technisches Fachhochschulstudium in Angriff nehmen möchte, muss nicht unbedingt eine technische Lehre mitbringen. Auch Maturandinnen und Maturanden sind zugelassen, wenn sie vor Studienbeginn mindestens ein Jahr Praxiserfahrung in der Arbeitswelt mitbringen, die zum gewählten Studium passt.

Ab Herbstsemester 2022 können Maturandinnen und Maturanden an der FHNW neu direkt mit dem technischen Studium loslegen – und die praktische Berufserfahrung parallel dazu aufzubauen.

Möglich ist dies dank eines Pilotversuchs des Bundes: Das praxisintegrierte Bachelorstudium (PiBS)  wurde als Teil eines Massnahmenpakets gegen den Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ins Leben gerufen.

Das PiBS ist eine duale Ausbildung: Die Studierenden besuchen die Studienmodule an der FHNW und arbeiten zu 40% bei einem Partnerunternehmen aus Industrie und Wirtschaft. Dazu teilen sie entweder die Woche in Studiums- und Praktikumstage auf oder studieren phasenweise im Vollzeitmodell und verbringen längere Praxisphasen beim Unternehmen. Die Studieninhalte sind dabei dieselben wie in einem dreijährigen Vollzeitstudium.

Ein praxisintegriertes Studium dauert in der Regel vier Jahre, bietet aber einen grossen Vorteil: «Die Maturandinnen und Maturanden starten zeitgleich ins Berufsleben und ins Studium. Sie können so das Gelernte gleich in der Praxis anwenden – und umgekehrt ihre praktischen Erfahrungen in den Studienalltag einbringen. Etwa bei Studierendenprojekten, einem zentralen Teil jedes Studiengangs an der Hochschule für Technik FHNW: «Vom ersten Semester an setzen die Studierenden in Teams konkrete Aufträge aus der Industrie um», sagt Ruth Schmitt.

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Fachkräfte sind gesucht - etwa in der Energiebranche (Bild: PFIFFNER Group)

Erste Plätze für Studienstart im Herbst 2022

Wer sich für ein PiBS anmelden möchte, muss mit einem Unternehmen einen Ausbildungsvertrag über die gesamte Studiendauer abschliessen.

Mit Brugg Cables und PFIFFNER Messwandler bieten zwei erste Partnerunternehmen bereits Praktikumsplätze für kurzentschlossene Maturanden und Maturandinnen an, die im Herbst 2022 mit einem dualen Studium in den Studiengängen Elektro- und Informationstechnik, Energie- und Umwelttechnik oder Maschinenbau loslegen möchten.

Brugg Cables ist international im Systemgeschäft mit Hoch-, Mittel- und Niederspannungskabeln und -garnituren tätig. Das Unternehmen arbeitet in seiner Forschungs- und Entwicklungsabteilung laufend an neuen, innovativen Produkten für höchste Spannungsebenen und für die komplexe Verkabelung von Stromversorgungsanlagen. Das Unternehmen liegt nur einen Katzensprung von der Hochschule für Technik FHNW entfernt, ist aber global vernetzt: «Well connected – worldwide! Wir sind ein Schweizer Unternehmen. Daher setzen wir auf Zuverlässigkeit, Qualität und exzellente Ingenieurskunst. Wir sind aber auch ein internationales, weltweit tätiges Unternehmen, das sich durch dynamische Teams auszeichnet. Darum engagieren wir uns für die Ausbildung junger und motivierter Fachkräfte.»

PFIFFNER Messwandler entwickelt, produziert und vertreibt mit rund 220 Mitarbeitenden Produkte und Lösungen für Kunden im Bereich der Energietechnik. «In der Energiebranche erwarten uns grosse technische Herausforderungen. Um diese zu meistern, brauchen wir junge Leute, welche die Netze der Zukunft mit ihren Ideen gestalten», sagt Dr. Jürgen Bernauer, CEO der PFIFFNER Group zur Motivation, künftige Studierende bei ihrem Werdegang zu unterstützen.

Das Angebot an Unternehmen mit Praktikumsplätzen soll laufend ausgebaut werden.

Weitere Informationen zum PiBS und Link zu den Praktikumsangeboten auf www.fhnw.ch/technik/pibs

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