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19.9.2023 | Hochschule für Technik

Künstliche Intelligenz trifft auf Nachhaltigkeit

Bereits zum zweiten Mal fand am 13. September 2023 erfolgreich die SustainabilITy2030, die internationale Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg-Windisch statt. Eine der grossen Fragen, um die sich der Tag drehte: Ist die derzeitige Entwicklung in der digitalen Welt nun positiv oder negativ für die Nachhaltigkeit?

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Wie kann die Digitalisierung zu den UN-Zielen für Nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 beitragen? Prof. Ian Brooks von der University of the West of England präsentiert Antworten.

Eine Klimakatastrophe folgt zurzeit der nächsten: Hitze, Dürre, Stürme, Überschwemmungen. Die Menschheit braucht viel mehr Ressourcen, als der Planet nachhaltig produzieren kann, und produziert zu viel CO2. Die Problemstellungen sind komplex – und die Lösungen brauchen interdisziplinäre Zugänge.

Digitale Technologien wie etwa die künstliche Intelligenz tragen dabei einerseits zum immer weiter steigenden Energiebedarf und CO2-Ausstoss bei – doch sie bieten auch neue Lösungsansätze, um die Nachhaltigkeit zu verbessern: Dinge, die man selten braucht, in der Nachbarschaft ausleihen, statt sie zu kaufen. Eine präzise Landwirtschaft, bei der dank Drohneneinsatz Dünger, Pflanzschutzmittel und Bewässerung genau auf den tatsächlichen lokalen Bedarf ausgerichtet wird. Ein Stromnetz, dass mit einer grossen Zahl an kleinen, unregelmässigen Kraftwerken zurechtkommen. Ein intelligentes Überwachungssystem für den Internationalen Handel mit Wildtieren. Diese und viele weitere Lösungen stellten die Referentinnen und Referenten and der SustainabilITy2030 vor.

In den Beiträgen aus Wissenschaft, Technik und der Wirtschaft wurde klar, wie dringend Lösungen in ganz verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit gesucht sind – aber auch, welche spannenden Projekte bereits laufen oder sogar schon realisiert sind.

Nachhaltige Entwicklung – aber wie?

Einer der Schwerpunkte waren die UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030. Diese beinhaltet 17 verschiedene Ziele von der Bekämpfung von Hunger und Armut über die globale Versorgung von sauberem Wasser und bezahlbarer, ökologischer Energie bis hin zu Klima- und Biodiversitätsthemen.

Obwohl die Digitalisierung nicht zu den Zielen gehören, wie Keynote-Speaker Prof. Ian Brooks von der University of the West of England erklärte, spielen sie in praktisch allen der definierten Ziele eine Rolle: Allein für das Monitoring müssen riesige Mengen an Daten erfasst, zusammengeführt und ausgewertet werden.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU beispielsweise erfasst Daten, um bei allen möglichen Klimaindikatoren sowohl den aktuellen Zustand als auch eine Entwicklungstendenz aufzeigen zu können, wie Dr. Petra Zimmermann, Vizedirektorin und Verantwortliche für digitale Themen beim BAFU, in ihrem Beitrag erklärte. Diese Daten spielen eine zentrale Rolle, um Zusammenhänge zu erkennen und wichtige Hebel zu definieren.

«Green Flagships» in Kreislaufwirtschaft und Smart Farming

In zwei Nachmittagssessions wurde es konkret: Jeweils sechs «Green Flagships» aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Smart Farming zeigten auf, dass es an Ideen und Umsetzungskraft nicht mangelt. Wie können Datencenter so nachhaltig wie möglich gestaltet werden? Was braucht es, um bereits Studierende auf das Denken in Kreisläufen vorzubereiten? Wie können Daten zu einer regenerativen Landwirtschaft beitragen?

Auf diese und weitere Fragen gab es spannende Antworten. Aus den Beiträgen wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Favoriten für den SustainabilITy2030-Award.

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Überreicht wurden die beiden Awards von der Leiterin und dem Leiter der beiden an der Konferenz beteiligten Institute der FHNW:  Prof. Dr. Timothy Griffin, Leiter des Instituts für Biomasse und Ressourceneffizienz FHNW, zeichnete Ivo Kuhn von Sharely aus. Die Mietplattform setzt auf das Prinzip «weniger besitzen, mehr tun»: Menschen sollen alle Dinge, die sie selten brauchen, lokal mieten können. Sharely bring dafür Besitzende und Mietende via App zusammen. Eine Erfolgsgeschichte, die, wie Ivo Kuhn in seinem Vortrag erklärt, einen fundamentalen Wandel im Besitzdenken der Nutzerinnen und Nutzer bedingt.


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Dr. Prof. Arzu Cöltekin, Leiterin des Instituts für Interaktive Technologien FHNW, überreichte den zweiten Award an Simon Gasser, Produktmanager bei Ecorobotix. Das Unternehmen mit Sitz in Yverdon-les-Bains entwickelt präzise Feldspritzen für Pflanzenschutzmittel, die mit hochauflösenden Kameras und Rechnern ausgestattet sind. Diese nehmen Bilder des Bodens auf und werden diese quasi in Echtzeit aus, um zu erkennen, welche Pflanzen da wachsen. Unerwünschte Pflanzen werden dann punktgenau mit Herbiziden behandelt, die Nutzpflanze hingegen erhalten Insektizide und Fungizide, um sie zu schützen. Dadurch können bis zu 90% weniger Pflanzschutzmittel werden und gleichzeitig die Ernteerträge gesichert werden.

Der Themenkomplex Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist noch lange nicht zu Ende diskutiert: Die Herausforderungen werden drängender, aber die technischen Möglichkeiten entwickeln sich ebenfalls in einem rasanten Tempo weiter. Die Organisatoren der Konferenz, Prof. Dr. Petar Mandaliev und Prof. Dr. Norbert Seyff, planen bereits die nächste Ausgabe der SustainabilITy2030, welche im Jahr 2025 stattfinden wird.

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Prof. Dr. Petar Mandaliev und Prof. Dr. Norbert Seyff sind bereits an der Vorbereitung der nächsten Ausgabe.

CAS Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Der CAS Digitalisierung und Nachhaltigkeit startet am Donnerstag, 21.09. in seine erste Durchführung. Es sind noch letzte Plätze frei. In diesem CAS lernen die Teilnehmenden, welche digitalen Technologien für ihr Unternehmen am besten geeignet sind und wie konkrete digitale Projekte für den Umweltschutz konzipiert, bewertet, umgesetzt und finanziert werden

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