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7.5.2024 | Hochschule für Life Sciences

Orthopädische Sensorsocke für die Vermessung von Fussformen

Ein Novum!

An der Hochschule für Life Sciences FHNW haben Forschende des Instituts für Medizintechnik und Medizininformatik zusammen mit dem gemeinsamen Gesundheitstechnologie-Start-up BellwaldTEC eine Socke mit Sensoren entwickelt, die eine präzise 3D-Messung der Fussform ermöglicht. (Siehe den Beitrag im FHNW eMagazin 1/2022: «Sensorsocke für perfekte orthopädische Schienen»)

Das Team von Joris Pascal hat dieses intelligente Textil intensiv weiterentwickelt mit dem Ziel, den bislang nötigen Gipsabdruck zu ersetzen, der herkömmlicherweise zur Gestaltung von massgeschneiderten Orthesen und Prothesenschäften verwendet wird. In den vergangenen 24 Monaten konnte bei der Weiterentwicklung der Sensorsocke bei der Bemessung eine Messgenauigkeit von rund 1 mm erreicht werden. Und auch die Messgeschwindigkeit konnte auf zwei Sekunden reduziert werden. In der heutigen Praxis ist die Immobilisierungszeit der Patientinnen und Patienten bei der Verwendung von Gipsabdrücken immer wieder problematisch, da es Betroffenen mit neurologischen Erkrankungen oder Kindern schwerfällt, sich beispielsweise beim Aushärten des Gipses zu stabilisieren. Nun kann dieses Problem bei der Messung, mit Hilfe dieser intelligenten Textilie, innert zwei Sekunden gelöst werden.

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Durch die neuesten Entwicklungen wurde es zudem möglich, das «Smart-Textile-System» zu miniaturisieren und die Produktionskosten zu senken. Das gesamte System kann jetzt nämlich in einem Rucksack transportiert werden, was Orthopädietechnikerinnen und Orthopädietechnikern ermöglicht, in ein Krankenhaus oder zum Patienten direkt nach Hause zu gehen, um einen Scan der Gliedmassenform durchzuführen. Zu Beginn dieses Jahres wurde diese Sensorsocke in verschiedenen Sanitätshäusern in Belgien, Deutschland und Frankreich erfolgreich an ersten Patientinnen und Patienten getestet. Die Fachpersonen schätzen enorm, dass sie für die Messung an einer Patientin oder einem Patienten so viel Zeit sparen können, was im Vergleich zur Messung mit einem Gipsabdruck zwischen einer und eineinhalb Stunden ausmacht.

Die Markteinführung dieser neuen Technologie, die im kommenden Jahr durch das Spin-Off BellwaldTEC der Hochschule für Life Sciences FHNW angestrebt wird, soll zu einem Verkaufspreis erfolgen, der Orthopädietechnikerinnen und Orthopädietechnikern eine Kostenersparnis bei der Anwendung ab dem ersten Patienten ermöglicht.

Letztendlich haben die neuesten Entwicklungen in diesem Projekt es ermöglicht, die Vermessung eines Fusses für die Konstruktion von Sprunggelenk-Orthesen oder orthopädischen Schuhen zu vereinfachen. Und auch andere Textilien für andere Körperteile, wie zum Beispiel der Rumpf für die Gestaltung eines Korsetts, sind bereits in Planung.

Joris Pascal, Arbeitsgruppenleiter Sensor-Systeme für Diagnose und Therapie, Institut für Medizintechnik und Medizininformatik, Hochschule für Life Sciences FHNW

An der Weiterentwicklung der Sensorsocke involvierte Personen der Hochschule für Life Sciences FHNW sind: Joris Pascal, Corentin Féry, Simon Lemoigne, Dominic Jeker, Sara Bieri, Thomas Quirin und Janik Hänggi. Gegenwärtig haben auch Studierende mit ihren Bachelor-Thesen an der Weiterentwicklung dieses Projektes beigetragen: Ina Hegyaljai, Mai Jenni (2023), David Schlegl, Noël Hässig (2024).

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