Die drei Dimensionen basale Schreibfertigkeiten, Schreibstrategien und Schreiben als soziale Praxis sind mit spezifischen Fördergrundsätzen verknüpft:
1. Basale Schreibfertigkeiten
Basale Schreibfertigkeiten sind eine Art Vorläuferfertigkeiten: Sie sind eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, um gute Texte verfassen zu können. Zu den basalen Schreibfertigkeiten werden drei Aspekte gezählt, die im Verbund zu fördern sind:
- Motorik: lesbare und effiziente Handschrift sowie flüssiges Tastaturschreiben;
- Orthografie: automatisiertes Verschriften, ohne grosses Nachdenken;
- flüssiges Formulieren: schneller Zugriff auf Wortschatz und sprachliches Wissen.
Diese drei Aspekte werden auch unter dem Begriff «Schreibflüssigkeit» zusammengefasst. Gute basale Schreibfertigkeiten entlasten beim Schreiben: Fördermassnahmen in diesem Bereich zielen damit auf eine Automatisierung und damit Entlastung ab.
2. Schreibstrategien
Schreibstrategien sind bewährte Verfahren, um ähnliche Schreibaufgaben bewältigen und lösen zu können. Je nach Genre (erzählen, argumentieren usw.) oder Textsorte (Geschichte, Beschwerdebrief usw.) sind unterschiedliche Schreibstrategien nützlich. Auch Schreibstrategien entlasten den Schreibprozess, indem die Aktivitäten beim Schreiben portioniert und sequenziert werden. Fördermassnahmen in diesem Bereich zeigen den Lernenden explizit auf, wie der Schreibprozess portioniert und sequenziert werden kann.
3. Schreiben
Schreiben ist im Kern eine soziale Tätigkeit: Man will anderen etwas mitteilen, erzählen, andere dazu bringen, etwas zu tun, etwas anders zu sehen usw. Da Schreiben eine höchst anstrengende Tätigkeit ist, lohnt sich dies nur, wenn Schreiben als sinnhaftes Tun erfahren wird. Fördermassnahmen in diesem Bereich zielen darauf ab, dass die Lernenden Schreiben als sinnhaftes Tun, als eine kommunikative Interaktion mit anderen erfahren.
Literatur: Sturm, Afra; Weder, Mirjam (in Vorbereitung): Schreibkompetenz – Schreibmotivation: Schreiben als soziale Praxis entwickeln und fördern.