Argumentieren und Urteilen in der Politischen Bildung
Forschungsschwerpunkt: Für das Praxisfeld
Laufzeit: 2022–2024
Ziel: Debatten und Diskurse in der Politischen Bildung fördern
zuständig: Institut Forschung und Entwicklung, Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik
Projektleitung: Prof. Dr. Monika Waldis
Kooperationspartner: Schulen der Nordwestschweiz, Sekundarstufe I
Trag- und mehrheitsfähige Beschlüsse und Problemlösungen für die Zukunft können in Demokratien nur im Dialog erarbeitet werden. Im Diskurs können verschiedene Perspektiven eingebracht und gegeneinander abgewogen werden. Argumentieren und Urteilen sind daher wichtige politische Fähigkeiten, die von Anfang an in der Schule eingeübt werden sollen und somit eine demokratische Schulkultur prägen.
Das Projekt «Argumentieren und Urteilen in der Politischen Bildung» hat zum Ziel, gemeinsam mit Lehrpersonen geeignete Problemstellungen und ein Argumentationstraining für den dritten Zyklus (Klasse 7 bis 9) zu entwickeln und in Klassen zu erproben.
Fragestellungen mit Verbindung zum Lehrplan 21 gibt es viele: Sollen wir unsere Schule nachhaltiger gestalten, und wenn ja, wie? Soll das Stimmrechtsalter 16 eingeführt werden? Soll es mehr Partizipationsangebote für Jugendliche in der Gemeinde geben? Ergibt es Sinn, dass Eltern die Handyzeit ihrer Kinder begrenzen? Braucht es Gesetze gegen Hate Speech im Netz und wie verhalten sich diese zur Meinungsfreiheit?
Die Aufgabenentwicklung im ersten Projektjahr startete im September 2022 mit rund 10 bis 12 Lehrpersonen und Schulklassen. Die videografierten Aufgabenerprobungen werden bezüglich der Qualität der durchgeführten Debatten im Unterricht analysiert. Darauf aufbauend werden im zweiten und dritten Jahr ein standardisiertes Argumentationstraining und Urteilsaufgaben entwickelt und auf ihre Lernwirksamkeit hin überprüft.
Methodisch wird ein Prä-/Post- und Experimental-/Kontrollgruppen-Design angewandt. Dabei interessiert, ob die mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit der Schüler*innen mit den ausgewählten Unterrichtsmaterialien massgeblich gefördert werden kann. Darauf aufbauend soll das Potential des Argumentierens für die Politische Bildung weiter ausgelotet werden.