Arbeitsgebiet
Die Professur Ästhetische Bildung in der Eingangsstufe umfasst die beiden Fachbereiche Bildnerische Gestaltung und Technische Gestaltung. Durch sie wird eine zweifache Perspektive auf die gestalterischen Tätigkeiten und die damit verbundenen Bildungsprozesse der Vier- bis Neunjährigen möglich. Jeder ist auf seine je spezifische Art geeignet, die Chancen und Notwendigkeiten ästhetischer Handlungen mit folgenden Schwerpunkten als Bildungsabsicht wahrzunehmen:
Bildnerische Gestaltung
- Differenzierter rezeptiver und produktiver Bildumgang als Seh-, Verstehens- und Deutungskompetenz im Sinne einer visual Literacy und als Ausdrucks- und Darstellungsfähigkeit
- Symbolfähigkeit und Zeichenbildung als Grundlage von Sprachsystemen mit kommunikativen und epistemischen Funktionen
- Interesse und Partizipation an künstlerischen Objekten und Anlässen als Teil einer kultureller Bildung
Technische Gestaltung
- Erfinden, Erproben, Entwickeln funktionaler Objekte als kreativer und forschender Lernhabitus und als gestalterisch-technisches Problemlöseverhalten
- Formen, Bauen und Konstruieren als Repräsentations- und Aneignungstätigkeit, als Form der Selbstwirksamkeit und als Möglichkeit, die Welt der Dinge durchschaubarer und begreifbarer zu machen
- Manuell-gestalterischer Umgang mit der Eigensinnigkeit von Stoffen als Nutzung und Bewältigung
Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die neue Eingangsstufe
Im Hinblick auf die vielfältigen Unterrichtskulturen, welche in Kindergarten und Unterstufe zur Förderung von Lernprozessen wichtig sind, steht die Erarbeitung didaktischer Konzepte für die Altersgruppe der Vier- bis Neunjährigen im Zentrum. Die heterogenen Gruppen und die Diversität offener und geführter Lernformen, die vom selbsttätigen spielerischem bis hin zu angeleitetem Tun gehen, bilden die bestimmenden Vorgaben dieser Entwicklungsarbeit. Ziel ist die Erarbeitung von thematischen, fachbezogenen Lernumgebungen, -materialien und Lehrmittel, die eine theoriebasierte und handlungsleitende Qualität aufweisen.
Die dazu notwendige und grundlegende Forschungstätigkeit befasst sich mit der Entwicklung gestalterischer Fähigkeiten von Vier- bis Neunjährigen, mit der Befragung, Beobachtung und Beschreibung bildgestalterischer, konstruktiv-technischer, methodischer und selbstreflexiver Kompetenzen und deren Bedingungen.