Wir streben eine enge Verbindung zwischen Lehre, Berufspraxis und Forschung an.
Innerhalb von thematisch ausgerichteten Lehrveranstaltungen in den Studiengängen Sekundarstufe I und II sowie im Masterstudiengang Educational Sciences der Universität Basel bearbeiten die Studierenden konkrete bildungssoziologische Fragestellungen anhand der neuesten wissenschaftlichen Literatur und mittels kleinerer Studienprojekte. Sie sind dabei aufgefordert, konkrete Phänomene und Entwicklungen in Schule und Bildung auf der Grundlage von theoretischen und empirischen Erkenntnissen zu begründen und einzuordnen.
Wir nehmen hierzu vier Perspektiven auf Schule und Bildung ein:
In dieser Perspektive geht es um einen soziologischen Blick auf Fragen der gesellschaftlichen Institutionalisierung, Steuerung und Entwicklung des Bildungssystems und der Profession. Diese Perspektive verfolgt das Ziel, ein Verständnis für die historische Gewachsenheit und die gesellschaftlich bedingte Beständigkeit, Widersprüchlichkeit und Veränderung von Schule und Bildung zu wecken.
Hier geht es darum, mittels soziologischer Analysen aufzuzeigen, wie gesellschaftliche Ungleichheiten in und durch Bildung einerseits hergestellt, andererseits rechtfertigt werden, und welche Spannungsfelder sich daraus ergeben, die von der Profession und der Bildungspolitik bearbeitet werden (müssen).
Die Lebenslaufperspektive betrachtet die Bildungslaufbahn als Teil eines immer stärker individualisierten und pluralisierten Lebenslaufs. Bildungsabschlüsse verlieren ihren gesellschaftlichen Wert, die Menschen sind gezwungen, sich laufend neue Bildungszertifikate zu erwerben. Dies hat Konsequenzen für die biografische Lebensplanung von Individuen wie auch für die Anforderungen an die Profession und die Entwicklung des Bildungssystems.
Die vierte Perspektive fokussiert auf soziale Prozesse im familiären, schulischen und ausserschulischen Bildungserwerb sowie bei der Bewältigung von Statuspassagen im Bildungsverlauf. Es wird für die Frage sensibilisiert, über welche Mechanismen Differenz und Ungleichheit hergestellt wird, wie Individuen Vergesellschaftungsprozesse und Übergänge erleben und verarbeiten und welche Konsequenzen dies für Identitäts- und Habituskonstruktionen hat.