«Simplicity – die Kunst, die Komplexität zu reduzieren»
Ein Kolloquium mit Benedikt Weibel, SBB vom 19. Oktober 2016 am Campus in Brugg-Windisch
Rückblick auf die Veranstaltung
"einfachkomplex" lautet das diesjährige Motto der Veranstaltungsreihe "Musik und Mensch". Die Reihe startete den diesjährigen thematischen Bogen am Montag 19. Oktober in Brugg Windisch mit einem Kolloquium zu Komplexität und Komplexitätsreduktion. Benedikt Weibel, ehemaliger Chef der SBB, referierte über Reduktionstechniken und -mechanismen und erklärte, weshalb wir ohne Reduktion auf das Wesentliche den menschlichen Alltag nicht bewältigen könnten.
Weibel erklärte an verschiedenen Beispielen, wie komplexe Problemstellungen grösstenteils von wenigen Variablen abhängig sind, die unverhältnismässig grossen Einfluss ausüben. Die Fähigkeit, Muster zu erkennen ist für Weibel demnach eine Kernkompetenz im Zeitalter des ""big data". Auch im Bereich der Musik ortete er Reduktionsstrategien, so etwa am Beispiel des Amateurpianisten Alan Rusbridger (Buchautor), der sich vornahm, in nur einem Jahr eine Chopin-Ballade einzuüben.
Eindrücke der Veranstaltung
In der anschliessenden Diskussion mit Sabina Larcher, der neuen Direktorin der PH FHNW, rückte der Fokus schliesslich auf die Bedeutung der Bildung. Die Bildung hat (u.a.) den Auftrag, Reduktionsstrategien für das Bewältigen des Lebens zu vermitteln - ob das auch zu mehr Lebensglück führt, blieb im Raum stehen. Erfahrung und Alter alleine führen noch nicht automatisch zum besseren Umgang mit Komplexität.
Samuel Inniger | ISEK