Ab 2025 wird die Im Fokus Auftaktveranstaltung als Tagung organisiert. Fokussieren wollen wir 2025 unterschiedliche Aspekte des sprachbewussten Unterrichts. Dabei soll Fachübergreifendes genauso Platz finden wie Fachspezifisches. Alle Zyklen werden mitgedacht.
Das Institut Weiterbildung und Beratung der PH FHNW rückt im Jahr 2025 den «Sprachbewussten Unterricht» in den Fokus.
In einem sprachbewussten Unterricht setzen sich Lehrpersonen explizit mit den sprachlichen Herausforderungen Ihres Faches auseinander. Eines der Hauptziele sprachbewussten Unterrichts ist es, die Schüler*innen dabei zu unterstützen, den für das fachliche Verstehen und Lernen notwendigen rezeptiven und produktiven Sprachgebrauch zu entwickeln. Demzufolge sollten beispielsweise die sprachlichen Mittel der Fachsprache systematisch aufgebaut sowie Lese- und Schreibprozesse didaktisch begleitet werden. Ebenso können Fachtexte und Lernaufgaben sprachlich-inhaltlich vereinfacht und Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache zusätzliche sprachliche Hilfen zur Verfügung gestellt werden.
An einer halbtägigen Tagung am 7. Mai 2025 am Campus Brugg-Windisch erhalten Lehrpersonen aller Zyklen die Gelegenheit, sich mit den didaktischen Grundlagen sprachbewussten Unterrichts auseinanderzusetzen, im Rahmen eines Eröffnungsvortrags und einer Plenumsdiskussion, sowie in fachübergreifenden und fachspezifischen Workshops.
Programm
13.30 Uhr Ankommen mit Kaffee
13.45 Uhr Begrüssung
14.00 Uhr Eröffnungsvortrag
15.00–15.45 Uhr Fachübergreifende Workshops 1. Sprachbewusste Gestaltung von Fachunterricht 2. Sprachenvielfalt im Klassenzimmer nutzen 3. Schreiben mit digitalen Medien und KI
Texte werden im Fachunterricht häufig zur Vermittlung neuer Inhalte eingesetzt. Verschiedene Studien zeigen, dass Schüler*innen Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen von Lehrmitteltexten aufweisen. Um dem entgegenzuwirken, lassen Lehrpersonen aktuell häufig Vereinfachungen der Lehrmitteltexte durch KI-Tools generieren. Im Workshop soll zum einen betrachtet werden, inwiefern solche Vereinfachungen problematisch sein können. Zum anderen soll konkret aufgezeigt werden, wie Verstehensprozesse von Texten angeleitet und verbessert werden können, um wiederum das fachliche und sprachliche Lernen zu fördern.
Schüler*innen sollen in ihrer eigenen Sprachenvielfalt gefördert werden und erkennen, dass sie diese auch gewinnbringend für den Spracherwerb in der Schule einsetzen können. In diesem Workshop geht es darum, verschiedene Methoden kennenzulernen, wie man die Sprachenvielfalt jedes einzelnen Kindes und der Klasse im Unterricht einbringen und nutzen kann und welchen Wert dies für den schulischen und sozialen Erfolg des Kindes hat. Weiter wird es darum gehen, den eigenen Vorurteilen und Stereotypen zu begegnen und mit Hilfe des sprachbewussten Unterrichts die eigenen interkulturellen Kompetenzen zu Erweitern.
Schüler*innen schreiben in allen Fachbereichen mit oder ohne digitale Medien und verfolgen dabei verschiedene Funktionen: andere unterhalten, etwas mitteilen, anweisen etc. Digitale Medien und KI-Tools sind dabei mehr als nur Werkzeuge – sie verändern den Schreibprozess. Dieser Workshop zeigt auf, wie sich Schreibprozesse durch digitale Medien verändern und welche Rolle KI dabei spielt, z.B. als Ghostwriter, Schreibpartner oder Tutor. Im Zentrum des Workshops steht die digitale Plattform new.myMoment.ch, die als Schreibumgebung neue literale Praktiken im Unterricht und Möglichkeiten für das Schreiben und den Austausch in Communities eröffnet. Die Teilnehmenden probieren Anwendungsmöglichkeiten für die Förderung literaler und digitaler Fähigkeiten im Unterricht aus und diskutieren diese.
Für viele Menschen sind mathematische Formulierungen schwer verständlich, mit abstrakten Begriffen und Symbolen. Doch wer definiert denn das Wörterbuch dieser Fachsprache, welche wir auch in der Volksschule lehren und lernen sollen? Welche Rolle spielen andere Sprachformen wie Alltagssprache, Bildungssprache, Aufgabensprache usw. in einem sprachbewussten Mathematikunterricht? Diesen Fragen gehen wir in diesem Workshop nach und orientieren uns dabei, wie «mathematisch» auf verschiedenen Sprachebenen gelehrt und gelernt werden kann.
Sprache findet überall statt. Genaues Beobachten erfordert Sprache. Wir befassen uns anhand von Beispielen aus unserem NMG-Unterricht im Zyklus 1 damit, wie eigenes Erleben und Handeln die Sprache und das Denken begünstigt. Wir erarbeiten verschiedene Zugangsmöglichkeiten, wie wir den Unterricht für und mit den Kindern sprachlich nachhaltig gestalten können und sie dadurch befähigen, am Schulleben aktiv teilzunehmen. Personen aus dem Zyklus 2 sind ebenso herzlich willkommen.
Sprechen und Zuhören, Lesen und Verstehen sind Basiskompetenzen im Unterricht. Was brauchen wir, um uns im Sprechen wohlzufühlen? Was hilft uns beim Verstehen eines gesprochenen Textes? Im Workshop lernen wir verschiedene Spielformen kennen, die das Sprechen, Erzählen und Verstehen im gemeinsamen Tun trainieren. In praktischen Übungen erleben wir, dass Sprachspiele in der Gruppe zu ganzheitlichen Stimmerfahrungen werden. Gemeinsam denken wir darüber nach, wie die theaterpädagogischen Methoden in den Unterricht integriert und zur Förderung der Sprachkompetenz eingesetzt werden können.
Leitung
Dr. Jan-Oliver Eberhardt, Co-Ressortleiter Kurse und Tagungen, PH FHNW
Mirja Furrer, Co-Ressortleiterin Kurse und Tagungen, PH FHNW
Zielgruppe
Lehrpersonen Zyklus 1
Lehrpersonen Zyklus 2
Lehrpersonen Zyklus 3
Schulleitende
Finanzierung
Kosten: CHF 220.–
Finanzierung Kanton AG, SO, BL, BS: Die Kosten werden vom Kanton getragen (Kategorie A) mit Ausnahme eines Eigenbeitrags von CHF 20.–