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15.7.2024 | Pädagogische Hochschule

PH-Studierende sammeln interkulturelle Kompetenzen in 14 Ländern

Das Projekt Intermobil der PH FHNW ermöglicht Studierenden, auf anderen Kontinenten Erfahrungen zu sammeln und interkulturelle Kompetenz zu erwerben. Ende Juni trafen sich Vertreter*innen der weltweiten Partnerinstitutionen am Campus Muttenz zum ersten Netzwerktreffen.

Es ist sieben Uhr morgens. In einem Schulzimmer in Port Elizabeth in Südafrika singen 50 Viertklässler*innen wie jeden Morgen die Nationalhymne. Erwartungsvoll sehen sie zu ihrem Lehrer Stefan Blumenstein, der ihnen versprochen hat, eine Geschichte aus seiner Heimat zu erzählen. Er kommt von weit her – aus der Schweiz – und unterrichtet die Klasse vier Wochen lang.

Stefan Blumenstein – oder Mr. Flowerstone, wie die Kinder ihn verschmitzt nennen – ist einer von bisher 66 Studierenden, die im Rahmen des Projekts Intermobil der PH FHNW ein Praktikum in Afrika, Südamerika oder den USA absolviert haben. Ziel dieser Auslandspraktika ist insbesondere der Erwerb von interkultureller Kompetenz für den Umgang mit Diversität im Schweizer Schulalltag.

Moira Kränzle schildert ihre Erfahrung so: «Das Auslandspraktikum war die beste Erfahrung während meines ganzen Studiums. Nie zuvor habe ich so viel gelernt, auch über mich selbst. Und ich kann nun viele Verhaltensweisen meiner Schüler*innen besser einordnen, die mir zuvor unverständlich waren.»

Zusammenarbeit gestärkt und Kooperationen aufgegleist

Das vierwöchige Auslandspraktikum für angehende Primar- und Sekundarlehrpersonen ist das Herzstück des Projekts Intermobil der PH FHNW. Das Partnernetzwerk umfasst aktuell 14 Länder: Marokko, Gambia, Senegal, Südafrika, Simbabwe, Uganda, Tansania, Kenia, La Réunion, USA, Brasilien, Kolumbien, Indien und Sri Lanka.

In diesen Ländern bestehen Partnerschaften mit Primar- und Sekundarschulen wie auch mit Pädagogischen Hochschulen. Ein Ziel des Projekts Intermobil ist der stetige Ausbau der interkulturellen Kompetenz aller beteiligten Akteur*innen. Um die Zusammenarbeit zu stärken und weitere Kooperationsmöglichkeiten anzudenken, fand vom 24. bis 26. Juni 2024 am Campus Muttenz erstmals ein Netzwerktreffen des Projekts Intermobil statt.

«Die Idee von Intermobil war von Anfang an, zusätzlich zur Studierendenmobilität auch innerhalb des Netzwerks weitere Projekte entstehen zu lassen», sagen Katja Schnitzer und Trix Bürki, Dozentinnen an der PH FHNW und Co-Projektleiterinnen von Intermobil. Deshalb organisierten sie ein erstes Netzwerktreffen. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch einer Basler Primarschule, damit die Projektpartner*innen einmal die Schweizer Schulrealität sehen – und auf dieser Basis die PH-Studierenden vor Ort noch besser begleiten können.

Das erste Netzwerktreffen war gemäss Katja Schnitzer und Trix Bürki ein voller Erfolg. «Die Teilnehmenden sind zu einer Gruppe zusammengewachsen und merkten immer wieder, dass trotz der Diversität der Herkunftsländer und Schulrealitäten die Gemeinsamkeiten überwiegen.» Darüber hinaus sei ein Aktionsplan über geplante Projekte und die künftige Zusammenarbeit formuliert worden. Das Netzwerk will sich ab jetzt im Zweijahresrhythmus treffen, abwechselnd organisiert von den verschiedenen Partner*inne

«A great success» – Stimmen zum ersten Netzwerktreffen

«The Intermobil Network meeting was a great success. Bringing together for the first time all the representatives of the different countries where the pedagogical work is carried out was a very important task. The PH FHNW did a great job in the planning and development of this meeting that allowed the exchange of experiences and projected the present and future of the work network based on intercultural communication.»

Gloria Herrera, Escuela Normal Superior Maria Auxiliadora, Medellín/Kolumbien

«To me the conference was an opportunity to network with the project partners and get to know what innovative approaches they implement in their teaching methodologies to be more inclusive and appreciative of the diversity (language, culture, religion, nationality, etc) amongst their learners in their classrooms.»

Ruby-Ann Levendal, Leiterin Transformation office, Nelson Mandela University, Port Elizabeth/Südafrika

«The Intermobil Network meeting was a true collaboration with an inspiring group of individuals who are all passionate about education. We came together from varied cultures and countries and found that we all had the same value system at the base of our education institutions.»

Dana Kern, Schulleiterin, Kuleana Education, Hawaii/USA

«Mich hat vor allem die begeisterte Atmosphäre fasziniert. Sie war geprägt von gegenseitiger Neugier, intensiven Diskussionen und dem Austausch von Ideen und Informationen. Es war ein inspirierendes Beispiel dafür, was man gemeinsam in der Bildungslandschaft erreichen kann.»

Maja Wiprächtiger, Leiterin der Professur Deutschdidaktik, PH FHNW

«Die Intermobil-Familie faszinierte mich durch ihre Reflektiertheit und ihre Lockerheit zugleich: In einem vertrauten Rahmen konnten tiefgründige Themen wie die Rolle der Frau oder Gewalt an Kindern in anderen Kulturkreisen diskutiert werden, ohne dass vorschnell ge- resp. verurteilt wurde, und in dem der Dialog stets im Miteinander aufrecht erhalten blieb.»

Gwendoline Lovey, Dozentin Professur Fremdsprachendidaktik und ihre Disziplinen, PH FHNW
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