Sehen lernen und verlernen: Perspektiven pädagogischer Professionalisierung
Herausgegeben wurde dieser Band von Susanne Gottuck, Irina Grünheid, Paul Mecheril und Jan Wolter. In ihm reflektieren die Autor*innen (u. a. Anja Tervooren, Ines Garnitschnig, Bettina Kleiner, Sophia Prinz) eine grundlegende Tätigkeit pädagogischer Praxis, die ob ihrer Selbstverständlichkeit als solche selten in den Blick genommen wird, nämlich das Sehen. Sehen, so die Ausgangslage der verschiedenen Beiträge, bedeutet aktive Konstruktion und mitnichten die blosse Abbildung von Wirklichkeit auf menschlicher Netzhaut.
In der Beschreibung zum Buch heisst es auf der Seite des Verlags: «Die Frage danach, wie Sehen als nicht allein metaphorischer Zugang zu pädagogischer Professionalität gefasst werden kann, ist eines von drei Anliegen des vorliegenden Bandes. Das zweite Anliegen bezieht sich auf die Frage, welches Potenzial theoretische, methodische und methodologische Zugänge qualitativ-interpretativer Forschung in den Erziehungswissenschaften für pädagogische Professionalisierungsprozesse besitzen, zu welchen Sehgewohnheiten diese mithin beitragen. Pädagogische Professionalisierungsprozesse beinhalten nicht nur die Entwicklung und Aneignung neuer Deutungs- und Wahrnehmungsvermögen («Sehen lernen»), sondern haben auch mit der Reflexion und Revision beispielsweise alltagskulturell plausibler Deutungs- und Wahrnehmungsvermögen und ihren Machtwirkungen zu tun («Sehen verlernen»). Die Diskussion der Fragen, ob und wie Professionalisierung als (Ver-)Lernen, (Um-)Lernen oder Bildung von neuen Deutungsmustern gedacht werden kann und welche Formate des hochschulischen Lernens sich hierfür anbieten und bewährt haben, ist das dritte Anliegen dieses Sammelbandes.»
Susanne Gottuck, Irina Grünheid, Paul Mecheril, Jan Wolter (2018): Sehen lernen und verlernen: Perspektiven pädagogischer Professionalisierung, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden, 286 Seiten