Performance von Andreas Schärer
«Woher kommen all diese Stimmen?», fragten wir uns, als Andreas Schaerer mit seiner Performance loslegte.
Aus seinem Mund strömten plötzlich die unterschiedlichsten Töne – und das (fast) gleichzeitig. Hielte man die Augen geschlossen, so hätte man eine kleine Gruppe Musiker erwarten können, die ganz interessante Dinge tun: Mal klang es, als tanze jemand wild umher, mal, als quietsche eine schwere Tür, dann huschte ein starker Windstoss durchs Zimmer und all das begleitet und unterlegt von einem begnadeten Beatboxer.
Bevor Andreas Schaerer uns mit seinem Solo-Auftritt begeisterte, durften wir alle Teil eines Klangerlebnisses werden und mit zahlreich erschienenem Publikum das FHNW Gebäude erkunden. Mit fetzigen Beats und beschwingten Melodien, die in kürzester Zeit mehrstimmig von der Gruppe übernommen wurden, machte der Stimmakrobat uns bewusst, was wir mit dem unglaublich vielfältigen Instrument, das in Jeder und Jedem von uns schlummert, gemeinsam herstellen können.
Mit seiner Energie und Präsenz riss er uns mit, wodurch wir schnell zum begeisterten Teil dieses einmalig auftretenden Chors wurden, in dem wir die Akustik der verschiedenen Räume und Gänge erlebten, in denen wir uns so oft aufhalten.
Am Ende appellierte er mit inspirierenden Worten an uns (angehende) Lehrpersonen: Wir sollen doch auch unseren SchülerInnen die Möglichkeit geben, ihre Stimme zu entdecken und stolz einzusetzen, so vielfältig, so verrückt, so persönlich das sein kann. Genau das gilt es zu würdigen, ohne sofort in richtig und falsch, in schön oder unstimmig zu kategorisieren. Es ist unter anderem die Stimme, mit der wir ausdrücken wer wir sind, was wir fühlen und denken – lassen wir sie klingen und mutige, kreative MusikerInnen entstehen!
Zur Veranstaltung «A vocal journey», Andreas Schärer, 13. Dezember 2018
Text: Carina Herzog, Annalena Halter (Studentische Mitarbeiterinnen verantwortlich für phkultur Brugg-Windisch Facebook)