Skip to main content

2.2.2023 | Hochschule für Angewandte Psychologie

Homeoffice in der Schweizer Arbeitswelt: gekommen, um zu bleiben

Erstmals seit 2014 verzeichnen Homeoffice & Co. 2022 einen leichten Rückgang, wie eine Studie der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW zeigt. Trotzdem ist das mobil-flexible Arbeiten nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegzudenken.

Bereits zum vierten Mal nach 2014, 2016 und 2020 führte ein Forschungsteam der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW 2022 im Auftrag der Work Smart Initiative den «FlexWork Survey» durch, eine schweizweite Befragung zum mobilen, flexiblen Arbeiten. Die Studie zeigte unter anderem folgende Effekte des pandemiebedingten Homeoffice:

  • Der Anteil der Erwerbstätigen, die mindestens «selten» mobil arbeiten, ist mit 46 % gegenüber 2020 nur leicht gesunken und hat sich somit auf hohem Niveau stabilisiert.

  • Mit 6.2 Stunden pro Woche (Durchschnitt aller Erwerbstätigen) hat sich die mittlere Anzahl zuhause geleisteter Arbeitsstunden seit 2014 mehr als verdoppelt.

  • Mobiles Arbeiten ist bei Männern deutlich mehr verbreitet als bei Frauen und in Grossunternehmen deutlich mehr als in KMU.

  • Die Ansprüche der Beschäftigten werden grösser: 28 % der befragten Erwerbstätigen können sich nicht mehr vorstellen, nur noch vor Ort beim Arbeitgebenden zu arbeiten. Und für 15 % aller Erwerbstätigen ist die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, ein absolutes Muss-Kriterium bei der Jobsuche. 2016 sagten dies nur 5 % (siehe Abbildung unten).


FlexWork Survey Relevanz Jobsuche.pngAbbildung: Wichtigkeit der Möglichkeit, mobil-flexibel arbeiten zu können bei der Wahl der Arbeitsstelle im Zeitvergleich (Quelle: FlexWork Survey 2022)

  • Bei einigen Unternehmen zeigen sich daher auch klare Veränderungen in der Arbeitskultur: Etwa 24 % der Erwerbstätigen nehmen ihn ihrem Unternehmen einen klaren, pandemiebedingten Kulturwandel bez. mobiler Arbeit wahr (deutlich positivere Einstellung als zuvor).

  • Im Gegenzug nehmen aber 14 % ihren Arbeitgeber als weiterhin skeptisch wahr (man will wieder zurück zum Alten). 9 % sagen, es hat sich nichts geändert, weil man vorher schon mobil arbeitete. Die Mehrheit von 53 % kann sich bezüglich dieser drei Szenarien allerdings nicht recht festlegen.

Homeoffice bleibt in der Schweiz stark verbreitet. «Immer mehr Menschen können sich eine Arbeit ohne diese Möglichkeit nicht mehr vorstellen», fasst Studienleiter Dr. Johann Weichbrodt die Ergebnisse zusammen. Und dies trotz der negativen Seiten mobil-flexiblen Arbeitens wie z. B. schwindendes Zugehörigkeitsgefühl und eine empfundene Beschleunigung der Arbeit. «Für die Allermeisten stimmt die Balance und überwiegen die Vorteile», so Johann Weichbrodt.


Weitere Informationen

Hier finden Sie die kompletten Ergebnisse des FlexWork Surveys 2022.

Diese Seite teilen: