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ALBIJOU

NRP-Projekt

Ferienwohnen im Dorf mit Hotelservice – Das Dorf Albinen als Bijou, als Begegnungsort mit Hotel, Workspaces, Gastronomie, Kultur, Sport und Events. ALBIJOU baut auf der Bereitschaft von Zweit- und Ferienwohnungsbesitzenden auf, ihre Wohnungen für bestimmte Zeiträume im Rahmen einer professionellen Hotelstruktur bewirtschaften zu lassen. So lassen sich die «kalten Betten» als vorhandenes Potenzial im Dorf optimal nutzen. Im Rahmen des Projekts wird mit Ortsansässigen ein Unternehmen gegründet, das für die bestehenden Zweit- und Ferienwohnungen ein professionelles und umfassendes Dienstleistungsangebot bündelt. Dazu wird eine Hotelstruktur aufgebaut, die von Privatpersonen aus dem Dorf getragen und analog sowie digital betrieben wird. Parallel dazu werden touristische und kulturelle Angebote und weitere Freizeitaktivitäten konzipiert und als Angebote gebündelt, übersichtlich kommuniziert und im Sinne der Tourismusstrategie des Bundes als Gesamtpaket zur Verfügung gestellt.

Ausgangslage

Die Gemeinde Albinen liegt 1350 m.ü.M an einem nach Südwesten ausgerichteten Sonnenhang über dem Rhonetal und zeichnet sich aus durch ein vergleichsweise mildes Klima, viel Sonne und eine prächtige Aus- und Rundsicht.

Das Dorf verfügt über eine historisch gewachsene, mehrere hundert Jahre alte Bausubstanz, insbesondere in der Kernzone, welche mit rund 230 Gebäuden Teil des ISOS-Inventars ist (Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung). Albinen verfügt also in seinem Kernbereich über eine äusserst wertvolle Bausubstanz. Gleichzeitig wird Albinen vom Staatsrat als PSRM – Gemeinde eingestuft, d.h. die Gemeinde liegt in einer Zone mit spezifischen Problemstellungen des Berggebiets und des ländlichen Raums (demografischer Wandel, Abwanderung, Klimawandel, etc.) und ist als solche angehalten, mit einer Strategie die vorhandenen Potenziale bestmöglich auszuschöpfen; so stehen in der Entwicklungsstrategie von Albinen folgende Zielsetzungen im Vordergrund:

  • Erhalt der Autonomie und Lebensfähigkeit der Gemeinde
  • Massnahmen im Kontext des demografischen Wandels, Steigerung der Attraktivität von Albinen als Wohngemeinde für junge Familien.
  • Bestmögliche Ausschöpfung des Entwicklungspotenzials von Albinen, Erhalt und Ausbau der wirtschaftlichen Strukturen, insbesondere der touristischen Infrastruktur.

Mit dem Projekt ALBIJOU werden im Rahmen des Programms «Zukunft Albinen» erste Massnahmen konzipiert und umgesetzt. Es setzt bei den vielen leerstehenden Zweitwohnungen an: Besitzerinnen und Besitzer sollen dazu motiviert werden, ihre Zweitwohnungen in den von ihnen definierten Zeiträumen professionell bewirtschaften zu lassen. Dazu wird eine Hotelstruktur aufgebaut, die von Privatpersonen aus dem Dorf getragen und analog und digital betrieben wird. Parallel dazu werden touristische, kulturelle Angebote und weitere Freizeitaktivitäten konzipiert und als Angebote gebündelt, übersichtlich kommuniziert und im Sinne der Tourismusstrategie des Bundes als Gesamtpaket zur Verfügung gestellt.

Der gemeinsame Nenner dieser Angebote ist, dass sie auf schon im Dorf bestehenden Aktivitäten von Privaten, Vereinen und Gewerbebetrieben aufbauen und somit im Dorfleben verankert sind. Ein weiteres wesentliches Element des Dorfhotels ist der Workspace – eine Büro-/Arbeitsinfrastruktur, die Gästen und Einheimischen zur Verfügung steht. Damit sind neue Kombinationen im Kontext von Arbeits-, Familien- und Ferien-/Freizeit möglich.

Elementarer Bestandteil ist die konsequente Einbindung der Bevölkerung mittels verschiedener Partizipationsmöglichkeiten wie Dorfworkshop, Arbeitsgruppen oder eines selbstgewählten Engagements nach Interessen und Fähigkeiten. Mit dem Dorfhotel und den begleitenden Angeboten werden vielfältige Möglichkeiten des Austausches von Gästen und Einheimischen geschaffen. Damit kann auch eine spezielle Bindung der Gäste an das Dorf erreicht werden. Mit dem Projekt ALBIJOU entstehen (Teilzeit-)Arbeitsplätze, die für die Gemeinde Albinen sehr wichtig sind.

Aus der Forschungsperspektive stehen vor allem die folgenden Fragen im Zentrum:

  • Mit dem Projekt neue Regionalpolitik des Bundes (NRP) wird die dezentrale Besiedlung der Schweiz explizit gewünscht und gefördert: Kann unser Projekt in diesem Zusammenhang eine nachhaltige und exemplarische Wirkung zeigen?
  • Mit dem Programm INNOTOUR des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und weiteren kantonalen und lokalen Initiativen werden Innovationen im Tourismus gefördert und gefordert: Können mittels der Methodik des partizipatorischen Designs zusammen mit den involvierten Leuten aus Albinen innovative Projekte entstehen? Lassen sie sich auch entsprechend umsetzen? Welche speziellen Voraussetzungen müssen dazu erfüllt sein? Können daraus Modelle abgeleitet werden?
  • Können im Rahmen dieses Projekts soziale und ökologische Prinzipien durch eine partizipatorische, dezentralisierte und demokratisierte Designpraxis zur Anwendung kommen?

Förderinstitution

neue Regionalpolitik des Bundes (NRP)

Laufzeit

01.07.2018—31.12.2019

Forschungsteam

Valerie Notter
Heinz Wagner

Forschungspartner:

In Zusammenarbeit mit Michela Caldana und Beat Jost der Gemeinde Albinen.

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