1.3.2019 | Hochschule für Musik Basel
Das Basler Musikleben als Kreativitäts- und Innovationslabor für internationale Exzellenz
Was bringt Musikerinnen und Musiker aus aller Welt nach Basel und wie fügen sie sich in die lokale und globale Musik-Community ein? Dieser Frage gehen die Hochschule für Musik FHNW und die Universität Basel im Rahmen des gemeinsamen SNF-Forschungsprojekts «Musik und Migration» nach. Das Symposium «Crescendoing Clouds» stellt am 29. und 30. März 2019 an der Musik-Akademie Basel die Erkenntnisse dieses Forschungsprojekts vor.
Studentinnen und Studenten an der Hochschule für Musik FHNW in Basel, wie auch an anderen erfolgreichen Musikhochschulen, weisen in hohem Masse einen internationalen Hintergrund auf. Internationalität ist in der Musik scheinbar eine Selbstverständlichkeit, die auf spezifische Weise mit Lokalität und Urbanität verbunden ist. Basel bietet in vielerlei Hinsicht einen fruchtbaren Boden und Markt für ein internationalisiertes Musikleben. Nicht nur spiegelt sich darin die Bevölkerungsstruktur, die den höchsten Migrationsanteil der Deutschschweiz aufweist. Ebenso orientiert sich das Basler Musikleben traditionell an den hohen internationalen Qualitäts- und Exzellenzansprüchen des Publikums, die speziell von privaten Mäzenen gefördert und getragen werden.
Das Symposium «Crescendoing Clouds» lädt dazu ein, die Wege von Musikerinnen und Musikern zwischen geografischen Räumen, musikalischen Traditionen und Innovationen als vielfältige Verflechtungen zu perspektivieren. Wie interagieren sie mit den lokalen Bedingungen und sozialen Situationen? Wie gehen Musikschulen und ihr Umfeld mit dieser Vielfalt um? Und wie wird aus den Musikerinnen und Musikern eine «Crescendoing Cloud» – eine ambulante, transnationale Community?
Hochschule für Musik FHNW und Universität Basel forschen gemeinsam
Während in der Pharmaindustrie sowie im Sport die Mechanismen von internationaler Talentakquise und -förderung als entscheidende Wettbewerbsfaktoren längst anerkannt und wissenschaftlich aufgearbeitet worden sind, steht dies für den Musikbereich noch aus. Dieser überfälligen, für den wissenschaftlichen und politischen Diskurs hochrelevanten Aufgabe widmet sich das laufende 3-jährige SNF-Forschungsprojekt «Musik und Migration», das die Forschungsabteilung der Hochschule für Musik FHNW in Kooperation mit dem Soziologischen Seminar der Universität Basel durchführt.
Der Soziologe Ganga Jey Aratnam, der neben der Musikpädagogin Irena Müller-Brozovic sowie der Ethnologin Bettina Frei das Forschungsteam bildet, hat selbst bereits zu hochqualifizierter Migration in Basler Pharmakonzernen geforscht. Für das Forschungsprojekt «Musik und Migration» hat das Team in über 80 Interviews nun Studentinnen und Studenten, Absolventinnen und Absolventen sowie Akteurinnen und Akteure aus der Basler Musikszene zu den Zusammenhängen von Mobilität, Ausbildungschancen und Karriereperspektiven sowie zu den sozialen, ökonomischen und administrativen Lebensbedingungen vor Ort befragt.
Die Auswertung dieser Interviews hat u.a. ergeben, dass lokale Ausbildungsstätten wie die Hochschule für Musik FHNW in Basel als Kreativitäts- und Innovationslabore sowie als Motor für die Herausbildung «glokaler» Exzellenz fungieren. Zusammen mit einem urban-diversen Umfeld generieren sie zudem die Voraussetzungen für jene temporär lokalen Verwurzelungen, die sich in den Lebens- und Karrierewegen der befragten internationalen Musikerinnen und Musikern spezifisch abbilden und multilokal nachhallen.
Von der Talententwicklung in China hin zu Basler Kulturpolitik
Die ersten Ergebnisse und Methoden des Projekts «Musik und Migration» werden im Symposium der interessierten Öffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. Zudem stellt eine Reihe von Gastreferentinnen und Gastreferenten verwandte Projekte vor, darunter Marc-Antoine Camp und Suse Petersen von der Hochschule Luzern – Musik, die die musikalische Talententwicklung in China und der Schweiz untersuchen. Ausserdem diskutieren die Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt Sonja Kuhn, der Direktor der Musik-Akademie Basel und der Hochschule für Musik FHNW Stephan Schmidt sowie der künstlerische Direktor des Sinfonieorchester Basel Hans-Georg Hofmann über die strukturellen und kulturpolitischen Voraussetzungen für eine international aufgestellte Musikstadt Basel. Ebenso werden musikalische Beiträge des Kammerorchester Basel sowie von Studentinnen und Studenten der FHNW das Thema aus künstlerischer Sicht beleuchten. Der Komponist Hannes Seidl hat mit einer Gruppe von 12 Musikerinnen und Musikern ein Konzert erarbeitet, das sich mit Veränderung und Wandel in Bezug auf Identität und Gruppenzugehörigkeit beschäftigt.
Das Forschungsteam steht für Interviews und Auskünfte gern zur Verfügung:
Ganga Jey Aratnam
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+41 79 699 65 00
Irena Müller-Brozovic
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+41 79 798 87 15
Bettina Frei
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+41 78 752 88 52
Hinweis: Ab nächster Woche steht entsprechendes Bildmaterial zur Verfügung. Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie Bildmaterial benötigen.