31.5.2023 | Pädagogische Hochschule
Freude und Engagement, aber kaum Zeit für Erholung und Weiterbildung
Die letzte Befragung des Schulleitungsmonitor Schweiz (SLMS) zeigt eine weiterhin hohe Berufszufriedenheit mit leidenschaftlichem Engagement trotz steigend hoher Arbeitszeit. Auch zeigt sich, dass die beruflichen Anforderungen es vielen Schulleitungen schwer machen, sich regelmässig weiterzubilden.
Schulleitungen spielen eine grosse Rolle in der Organisation und Entwicklung von Schulen. Um Erkenntnisse zur zentralen Position der Schulleitenden zu gewinnen, wurde von den beiden Schulleitungsverbänden VSLCH und CLACESO sowie den Pädagogischen Hochschulen FHNW und HEP Vaud der Schulleitungsmonitor lanciert, dies mit Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz und der Jacobs Foundation. Die schweizweit übergreifende Befragung wird alle drei Jahre durchgeführt. In den Jahren dazwischen erfolgen Zwischenbefragungen in der Deutschschweiz.
Im letzten Herbst wurde eine Zwischenbefragung durchgeführt. Rund 1'000 Schulleitende haben daran teilgenommen. Die in Bezug auf Geschlecht und Schultypen repräsentative Studie ermöglicht ein fundiertes Bild rund um die Aufgaben und die Situation dieser Führungskräfte. Auffallend ist, dass sie, wie bereits in der Befragung von 2021, viel Freude an dem sehr vielfältigen Beruf haben und sie mehrheitlich zufrieden sind. Administrative und verwaltende Tätigkeiten kosten die Schulleitenden allerdings viel Zeit. Ebenso nimmt die wichtige Führung von bis zu 75 Lehrpersonen auf 100 Stellenprozente sehr viel Raum ein. Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche in einem Vollzeitpensum ist seit der Befragung 2021 von 51 auf 55 Stunden gestiegen. Trotzdem reicht die Zeit weder für die Erfüllung aller täglich anfallenden Aufgaben noch für pädagogische Schulentwicklung oder die ebenso wichtige eigene Weiterbildung und vor allem für gesundheitsrelevante Erholung ausserhalb des Berufs.
Auf Dauer können derartige Belastungssituationen sich auf die Motivation und die Gesundheit aber auch die Attraktivität des Berufs auswirken. Zudem machen sie es den Schulleitungen schwer, ihre Kompetenzen zu pflegen, zu entwickeln und zu erweitern.
Ziel ist es deshalb, gemeinsam mit den kantonalen Bildungsbehörden herauszufinden, wie die Rahmenbedingungen verbessert werden können. Dies, um die Attraktivität des Berufs und die Qualität der professionell geleiteten Volksschulen auch künftig hochzuhalten.
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