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17.6.2024 | Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Wirtschaft

Endlich hinter stoische Katzenminen sehen

Das preisgekrönte Start-up «AI-Tails» von FHNW-Absolventin Angelica De Riggi erkennt dank Künstlicher Intelligenz Katzenkrankheiten frühzeitig.

Alles begann mit einer persönlichen Erfahrung, erzählt Angelica De Riggi: «Dass es meiner Katze nicht gut ging, habe ich lang nicht bemerkt. Und als man ihr das Leiden ansah, kam jede Hilfe zu spät.» Das Problem ist allgemein bekannt: Katzen sieht man viele Beschwerden lange Zeit nicht an. Dies setzte bei Angelica De Riggi und ihrem Team die Idee für AI-Tails frei. Das Ziel: Ein zuverlässiges Früherkennungssystem für Krankheiten und Unwohlsein bei Katzen zu entwickeln – mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz. In ihrer Bachelor-Arbeit im Studiengang Betriebsökonomie im Jahr 2021 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW analysierte De Riggi die Machbarkeit und schuf damit die nötigen Grundlagen für die Gründung des Start-ups «AI-Tails».

Weniger Sorgen für Katzenhalter*innen

Screenshot der AI-Tails-App mit einem Bild einer Katze, bei der die App den Gesundheitszustand erkennt.«Dieses neuartige Früherkennungssystem hat viele Vorteile», sagt die Ökonomin. «Es ist im Sinn des Tierwohls, dass Haustieren unnötiges Leiden erspart wird. Katzenhalter*innen profitieren ebenso. Die Früherkennung hilft, zeitaufwändige Untersuchungen in der Kleintierpraxis und kostspielige Behandlungen zu vermeiden. Und es nimmt viele Sorgen ab!»

So funktioniert das Früherkennungssystem: Strategisch platzierte Sensoren rund um die AI-Tails-Futterstation liefern Informationen zum Erscheinungsbild, insbesondere den Gesichtszügen der Katze sowie zum Ess- und Trinkverhalten. Diese Daten werden laufend mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologie analysiert. «Ein solches Früherkennungssystem gab es bisher nicht», stellt De Riggi klar. «Eine der zentralen Herausforderungen für uns bestand deshalb darin, Daten so aufzubereiten, dass AI-Tails Abweichungen vom Normalfall – sprich: Anzeichen von Krankheiten – bei jeder Katze mit höchster Zuverlässigkeit erkennt.

Alles auf der App

So viel Hightech bleibt für die User hinter den Kulissen. Katzenhalter*innen entnehmen die wichtigsten Infos bequem der AI-Tails-App. Ist etwas mit dem Haustier nicht in Ordnung, verschickt die App eine Push-Nachricht. «Unsere User sehen aber auch, ob ihre Katze ausreichend trinkt. Sie werden im Bedarfsfall mit wertvollen Empfehlungen unterstützt. In diesem Fall regt die App an, weitere Trinkgelegenheiten zu schaffen.» Das System soll Halter*innen möglichst viel Arbeit und Sorgen abnehmen. Auf hohe Bedienungsfreundlichkeit habe man besonders grossen Wert gelegt. Bei Bedarf lassen sich die Informationen zudem mit Tierärzt*innen teilen. Das ermöglicht eine schnellere und präzisere Diagnose.

«Die Früherkennung hilft, zeitaufwändige Untersuchungen in der Kleintierpraxis und kostspielige Behandlungen zu vermeiden.»

Angelica De Riggi, CEO von AI-Tails

Die nächsten Ziele

Seit der Gründung von AI-Tails 2021 wurde das Team kontinuierlich erweitert. Derzeit umfasst es sieben Personen. «Wir sind gerüstet für die kommenden Schritte», so CEO De Riggi. «Denn für dieses Jahr ist die Markteinführung von AI-Tails geplant.» Derzeit laufen ausserdem in den USA Verhandlungsgespräche. Anhand der erarbeiteten Grundlagen könne das Früherkennungssystem zudem schon im kommenden Jahr auf weitere Haus- und Nutztiere ausgeweitet werden.

Stefan Philippi, Dozent für Entrepreneurship und Innovation an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, begleitet das Projekt: «AI-Tails reiht sich in das Feld innovativer Unternehmen ein und arbeitet daran, dank Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz eine neuartige, zeitgemässe Lösung für ein bekanntes Problem zu liefern. Der Heimtiermarkt wird oft unterschätzt und bietet grosse Chancen besonders auch ausserhalb der Schweiz. Die FHNW konnte das Team von AI-Tails über verschiedene Vehikel unterstützen, sei es das ImpactLab, die Swiss Startup Challenge oder die Swiss Innovation Challenge

Entrepreneurship und Startups an der FHNW

Die FHNW fördert nachhaltiges Entrepreneurship, zum Beispiel mit den Swiss Challenge-Wettbewerben.

Swiss Challenge Wettbewerbe
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