Dr. Nadja Wenger
Dr. Nadja Wenger
Dozentin am Institut Primarstufe
Berufliche Tätigkeiten
Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule (seit 2015)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Allgemeine und Historische Pädagogik (Prof. P. Bühler)
Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule (9/2010–4/2015)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Leiterin Institut Primarstufe (Prof. C. Crotti)
Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft (10/2009–8/2010)
Assistentin (Lehre, Forschung, Studienberatung) an der Abteilung
Allgemeine und Historische Pädagogik (Prof. F. Osterwalder)
Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft (12/2008–9/2009)
Hilfsassistentin an der Abteilung Allgemeine und Historische Pädagogik (Prof. F. Osterwalder)
Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft (9/2006–10/2008)
Hilfsassistentin an der Abteilung Pädagogische Psychologie (Prof. W. Herzog, Prof. M. Schüpbach)
Erziehungsdirektion des Kantons Bern (3/2007–6/2007)
Interviewerin im Projekt «Lehrvertragsauflösungen im Kanton Bern» (Dr. B. Stalder, Dr. E. Schmid)
Primarschule Hinterkappelen, Wohlen (11/2001–12/2002)
Klassenlehrkraft einer 5./6. Klasse
Ausbildung
Master of Science in Education (2003–2008)
Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft
Major: Erziehungswissenschaft (Allgemeine und Historische Pädagogik, Prof. F. Osterwalder)
Minor: Germanistik (Deutsche Literaturwissenschaft, Prof. Y. Elsaghe)
Ausbildung zur Primarlehrerin (1997–2001)
«Wer ist normal?»
Pädagogik und Psychopathologie 1890–1940
Die Verschreibung von Ritalin ist nicht nur ein Dauerthema in der Pädagogik, sondern wird auch breit in Medien und Politik diskutiert. Darüber geht jedoch sehr häufig vergessen, dass Schulkinder nicht allein an ADHS leiden können, sondern Lehrerinnen und Lehrer sich mit vielen anderen, ganz unterschiedlichen psychischen Symptomen und Störungen beschäftigen müssen. Nur seit wann und warum wurden psychische Störungen überhaupt Teil der Schule?
Das vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Projekt untersucht, welches psychopathologische Wissen in der Schweizer Schule um 1900 zu zirkulieren begann. Die Frage «Wer ist normal?», die der bekannte Heilpädagoge Heinrich Hanselmann 1928 stellte, war nämlich schon damals alles andere als leicht zu beantworten. Methodisch kennzeichnet das Projekt die Verbindung zweier Ansätze, die grosse Überschneidungen aufweisen und sich gut kombinieren lassen, nämlich der Wissensgeschichte und der disability history. Indem das psychopathologische Wissen der Pädagogik zu Beginn des 20. Jahrhunderts untersucht wird, erhellt das Projekt die Anfänge des pädagogischen ‹Gesundheitssystems›, die es bis heute prägen.
In drei Teilprojekten werden wichtige und bislang kaum untersuchte Aspekte der Psychopathologisierung der Pädagogik analysiert. Das Projekt untersucht
(A) die Ordnung des neuen psychopathologischen Wissens der Pädagogik, die gestellten Diagnosen (wie psychopathische Minderwertigkeit, moral insanity etc.), das als pathologisch beschriebene Verhalten, die medizinischen und pädagogischen Massnahmen, die ergriffen wurden (Patrick Bühler),
(B) die Entstehung und die Aufgaben der neuen, auf verschiedene Formen der Psychopathologie spezialisierten Institution ‹Schulpsychologie/Erziehungsberatungsstelle› (Nadja Wenger)
(C) und die eingesetzten psychometrischen und -diagnostischen Verfahren, die das neue psychopathologische Wissen quantifizierten und gleichzeitig dieses Wissen hervorbrachten (Michèle Hofmann).
Laufzeit: 2015 bis 2018
Weitere Projekte der FHNW finden Sie im Institutional Repository FHNW (IRF).
Kontakt
-
Dr. Nadja Wenger
- Dozentin
- Telefonnummer
- +41 32 628 67 72 (Direkt)